Energiesparmaßnahmen + 25 Energiespartipps

Die EU-Staaten streben seit August 2022 eine Senkung ihres Erdgasverbrauchs um mindestens 15 % an. Wir stellen Ihnen die Energiesparmaßnahmen vor, die für Deutschland beschlossen wurden, geben 25 Energiespartipps und erklären Ihnen, warum sich der Energieträger Flüssiggas gerade jetzt lohnen kann. (Seite zuletzt aktualisiert am 3. Mai 2024)

Energiesparmaßnahmen der Bundesregierung

Darum ist Energiesparen nicht nur ratsam, sondern sogar Pflicht

 

Die Energielandschaft Europas hat sich durch den Ukraine-Krieg deutlich gewandelt: Einerseits wurden seit Frühjahr 2022 große Anstrengungen unternommen, sich von russischen Erdgaslieferungen unabhängig zu machen; andererseits sorgte Russland selbst für eine künstlich herbeigeführte Knappheit seiner Erdgaslieferungen an die Staaten der Europäischen Union.

Um die Energieversorgung zu sichern und gerade im Winter eine Notsituation zu vermeiden, haben sich die EU-Staaten dazu verpflichtet, ihren Erdgasverbrauch um mindestens 15 % zu verringern. Für den Beitrag Deutschlands, dieses Ziel zu erreichen, hatte die Bundesregierung kurz- und mittelfristige Energiesparmaßnahmen beschlossen. Die Regelungen der kurzfristigen Maßnahmen galten vom 1. September 2022 bis 15. April 2023, diejenigen zu den mittelfristigen Maßnahmen sind seit 1. Oktober 2022 bis zum 30. September 2024 in Kraft.

Mittelfristige Energiesparmaßnahmen

 

Öffentliche, private und Firmengebäude

  • In allen Gebäuden mit Erdgasheizungen muss bis zum 15. September 2024 ein Heizungs-Check durchgeführt werden. Das bietet sich zum Beispiel an, wenn Kehr- und Überprüfungstätigkeiten (also der Besuch eines Schornsteinfegers) oder eine reguläre Heizungswartung anstehen.
  • Bei großen Gebäuden mit zentraler Wärmeversorgung auf Erdgasbasis muss ein hydraulischer Abgleich vorgenommen werden, falls dieser bisher noch nicht durchgeführt wurde. Das gilt für Firmen und öffentliche Gebäude ab 1.000 m2 sowie Wohngebäude mit mindestens 6 Wohneinheiten.
    Der hydraulische Abgleich ist eine effektive Maßnahme zur Energieeinsparung: Je nach Gebäude kann der Gasverbrauch um etwa 8 kWh pro m2 gesenkt werden. Die Kosten für die Durchführung der Maßnahme (Einfamilienhaus: ab ca. 650 Euro) trägt der Eigentümer bzw. Vermieter des Gebäudes.

 

Unternehmen

Unternehmen, die 10 GWh Energie pro Jahr oder mehr verbrauchen und bereits ein Energieaudit nach Vorgaben des Energiedienstleistungsgesetzes durchgeführt haben, müssen wirtschaftliche Energieeffizienzmaßnahmen durchführen. Darunter fallen kurzfristige Maßnahmen wie der Austausch von Beleuchtungen mit LED sowie die Optimierung von Arbeitsabläufen und technischen Systemen wie Druckluftsysteme. Auch Unternehmen sind zur Durchführung eines hydraulischen Abgleichs verpflichtet und müssen ineffiziente Heizungspumpen austauschen.

 

Die Verordnung zu den mittelfristigen Energiesparmaßnahmen als PDF: Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über mittelfristig wirksame Maßnahmen

 

Kurzfristige Energiesparmaßnahmen

Die inzwischen nicht mehr geltende Verordnung zu den kurzfristigen Energiesparmaßnahmen sowie ihre Änderung als PDFs:

Energie sparen im Alltag: 25 Energiespartipps

Eine Frau zeigt auf ein Icon mit einer stilisierten Glühbirne und einem Euro-Zeichen sowie dem Wort Energiespar-Tipps.

Über die vorgeschriebenen Energiesparmaßnahmen hinaus kann jeder Verbraucher – ob im Haushalt oder Unternehmen – zusätzlich den Erdgasverbrauch senken und damit nicht nur täglich einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, sondern auch Geld sparen. Selbst wenn er kein Erdgas zum Heizen bezieht: Da in Deutschland nach wie vor ein bedeutender Teil des Stroms durch Erdgaskraftwerke erzeugt wird (2023: rund 13,6 %), hilft auch die Einsparung von Strom dabei, den Erdgasverbrauch insgesamt einzudämmen. Dazu geben wir Ihnen folgende 25 Tipps:

 

 

Effizienter heizen

 

1. Heizkörper regelmäßig entstauben

Denn Staub und Schmutz auf den Oberflächen der Heizkörper verringern deren Wärmeabgabe an den Raum.

 

2. Heizkörper entlüften

Gluckernde Geräusche und eine verminderte Wärmeentwicklung stellen sich oft ein, wenn sich zu viel Luft in Heizkörpern befindet. Eine regelmäßige Entlüftung kann Abhilfe schaffen: per Entlüftungsschlüssel (zum Beispiel in Baumärkten erhältlich) die Entlüftungsventile öffnen und die überschüssige Luft entweichen lassen. Bei automatischen Ventilen leisten diese die Entlüftung selbstständig.

 

3. Heizungsrohre dämmen

Freiliegende Heizungs- bzw. Warmwasserrohre lassen sich gut dämmen. Das ist gerade dann sinnvoll, wenn das Heizwasser eine lange Strecke vom Heizkessel zu den einzelnen Heizkörpern zurücklegt.

 

4. Smarte Thermostate nutzen

Damit können Raumtemperaturen exakter eingestellt werden als mit klassischen Heizreglern. Außerdem können über smarte Thermostate Heizzeiten voreingestellt werden – per App selbst dann, wenn ihr Nutzer nicht vor Ort ist.

 

5. Türen abdichten

Mithilfe von Klebedichtungen und Dichtungen mit Bürstenstreifen lässt sich Zugluft in den Räumen effektiv vermeiden.

 

6. Türen immer schließen

Damit die Wärme in beheizten Räumen nicht über die Flure entweicht, sollten die Türen zu diesen Räumen geschlossen werden. Das verhindert auch die Bildung von Kondenswasser und dadurch Schimmel.

 

7. Rollläden herunterlassen und Vorhänge zuziehen

Gerade nachts – denn durch Fenster, die nicht verdeckt sind, kann viel Wärme aus den Räumen verloren gehen.

 

8. Heizungsanlage regelmäßig warten lassen

Die Heizung sollte regelmäßig durch einen Fachbetrieb gewartet und gereinigt werden. Dabei können auch Vorlauftemperatur, Nachtabsenkung und ein ausschließlicher Wasserbetrieb außerhalb der Heizsaison bedarfsgerecht eingestellt werden.

 

9. Heizungsanlage austauschen

Moderne Heizungsanlagen arbeiten effizienter als ältere Modelle. Deshalb ist zum Beispiel der Austausch von Gas- und Öl-Konstanttemperaturkesseln, die 30 Jahre oder länger betrieben wurden, bis auf Ausnahmen vorgeschrieben (nach Gebäudeenergiegesetz (GEG) § 72). Ein Wechsel lohnt sich meistens aber schon deutlich früher.

 

10. Haus sanieren lassen

Die Erneuerung von Dach- und Fassadendämmungen sowie den Austausch von Fenstern und Türen kann den Heizenergiebedarf und die Wärmeverluste eines Hauses deutlich verringern. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert entsprechende Maßnahmen, sofern für ihre Planung ein Energieeffizienz-Experte beauftragt wird, der bei der Deutschen Energie-Agentur (dena) gelistet ist. Mehr Informationen dazu erhalten Sie auf der Seite Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle der BAFA.

 

Warmwasser sparen

 

11. Duschen statt baden

Denn je nach Dauer werden beim Duschen etwa 50 bis 70 Liter warmes Wasser gebraucht – beim Baden dagegen circa 160 Liter.

 

12. Sparduschkopf verwenden

Während bei üblichen Duschköpfen ungefähr 10 bis 11 Liter Wasser pro Minute durchläuft, ist die Schüttmenge bei einem Sparduschkopf auf etwa 6 bis 8 Liter pro Minute reduziert.

 

13. Geschirrspüler nutzen

Ein moderner Geschirrspüler verbraucht nur etwa halb so viel Wasser verglichen mit dem Geschirrspülen von Hand.

 

14. Warmwasser kühler einstellen …

Duschen oder Händewaschen kann immer noch angenehm sein, wenn das Warmwasser dafür etwas weniger warm eingestellt wird.

 

15. … oder vollständig darauf verzichten

Zum Händewaschen beispielsweise kann meist kaltes Wasser genutzt werden.

 

 

Cleverer kochen …

 

16. Weniger Kochwasser verwenden

Oft ist mehr Wasser im Kochtopf als nötig – dabei ist eine geringere Menge Wasser schneller erhitzt.

 

17. Topfdeckel nutzen

Denn bei geschlossenem Deckel geht viel weniger Energie verloren.

 

18. Backofen nicht vorheizen

Gerade bei modernen Backöfen ist ein Vorheizen oft nicht nötig; darauf zu verzichten, kann etwa 20 % Energie einsparen. Ausnahmen, bei denen das Vorheizen sinnvoll ist: zum Beispiel beim Backen von Biskuitteig, Fisch und Fleisch.

 

19. Restwärme nutzen

Wenn (Ceran-)Herdplatten oder der Öfen ausgeschaltet werden, bleiben sie eine Weile heiß bzw. warm. Diese Wärme kann noch zum Garen genutzt werden.

 

 

… und waschen

 

20. Temperatur senken

Wer seine Wäsche bei 40 statt 60 Grad Celsius wäscht, senkt den Strombedarf seiner Waschmaschine um etwa die Hälfte; bei 30 Grad wird sogar nur ein Drittel gebraucht.

 

21. Eco-Programm nutzen

Moderne Waschmaschinen bieten ihren Nutzern ein Eco-Programm. Das nimmt zwar im Vergleich zu den üblichen Waschgängen mehr Zeit in Anspruch, aber weniger Energie.

 

22. Voll beladen

Das Fassungsvermögen der Waschmaschine darf ruhig genutzt werden – umso seltener müssen Sie die Maschine laufen lassen, für einen geringeren Energieverbrauch. Das gilt auch für die Spülmaschine.

 

23. Auf Trockner verzichten

Wäschetrockner gehören zu den Haushaltsgeräten, die am meisten Strom verbrauchen – und sie sind meist überflüssig. Stattdessen kann die Wäsche durch einen intensiven Schleudergang der Waschmaschine für das Trocknen an der Luft vorbereitet werden; ganz ohne Energieverbrauch.

 

Darüber hinaus Strom sparen

 

24. Auf Stand-by verzichten

Ob TV-Receiver, Hi-Fi-Anlage oder PC-Monitor: Bei Geräten ohne Netzschalter lohnt es sich, den Stecker zu ziehen, wenn sie nicht gebraucht werden.

 

25. Leuchtmittel wechseln

Wer von Halogen- oder Energiesparlampen auf LEDs umsteigt, verbraucht rund 80 % weniger Strom.

 

Unsere 25 Tipps zum Energiesparen im Haushalt und Unternehmen haben wir Ihnen in dieser kompakten Checkliste zum Download zusammengestellt:

Checkliste 25 Energiespartipps

 

Mehr Empfehlungen zum Energiesparen geben wir Ihnen außerdem auf unserer Seite Heizkosten sparen: 11 Tipps für mehr Geld und Umweltschutz.

Alternative: von Erdgas zu Flüssiggas wechseln

Die Energiesparmaßnahmen der Bundesregierung zielen darauf ab, den Verbrauch speziell von Erdgas zu senken. Daher kann sich ein Wechsel zu Flüssiggas lohnen: ein effizienter Energieträger zum Heizen, Kochen und für weitere Anwendungen. Im Gegensatz zu Erdgas wird Flüssiggas netzunabhängig, also unabhängig von Pipelines, per Tankwagen bedarfsgerecht zum Kunden geliefert. Gelagert wird der Energieträger direkt auf dem Grundstück des Nutzers in einem Flüssiggastank. Zudem ist Flüssiggas derzeit eine kostengünstigere Alternative zu Erdgas. (Vergleichsgrundlage: durchschnittlicher Erdgaspreis in ct/kWh für ein Einfamilienhaus mit 20.000 kWh Jahresverbrauch, Erdgas-Zentralheizung mit Warmwasserbereitung, jeweils aktuelle Sondervertragskundentarife im Markt, Grundpreis anteilig enthalten, nicht mengengewichtet (Quelle: BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. Stand: März 2024) und durchschnittlicher Flüssiggaspreis vom März 2024 bei Abnahmemenge von 3.000 l (Quelle: https://brennstoffboerse.de.))

Wie viel Flüssiggas Sie zum Beheizen Ihres Hauses benötigen, können Sie ganz einfach mit unserem BedarfsCheck ermitteln.

 

Ob Erdgas, Flüssiggas oder ein anderer Energieträger genutzt wird: Energie sparen im Alltag (Haushalt oder Unternehmen) lohnt sich immer – sowohl finanziell als auch für die Umwelt. Allerdings: Wer beispielsweise Flüssiggas nutzt, verbraucht kein Erdgas und leistet einen entscheidenden Beitrag dazu, dass Deutschland das Ziel von mindestens 15 % Einsparung von Erdgas erreicht. Dem einzelnen Nutzer bietet Flüssiggas darüber hinaus vielfältige Vorteile: viele Anwendungsmöglichkeiten, Netzunabhängigkeit, Kompatibilität zum Beispiel mit der effizienten Gas-Brennwertheizung, die besonders emissionsarme Option Bio-Flüssiggas und vieles mehr.

 

Wollen Sie von den vielen Vorteilen von (Bio-)Flüssiggas profitieren? Dann nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf: per E-Mail an info@fluessiggas.de oder telefonisch unter 02151 – 917 3029.

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