Um die Verbraucher angesichts steigender Energiepreise zu entlasten, hat die Bundesregierung die Umsatzsteuer auf Gaslieferungen von 19 auf 7 % abgesenkt. Die zeitlich befristete Steuerminderung gilt auch für die Nutzer von Flüssiggas zum Heizen und Kochen sowie als Prozessenergie. Im Folgenden erfahren Sie weitere Details.
Die Umsatzsteuer (oft Mehrwertsteuer genannt) auf Gaslieferungen wurde rückwirkend ab dem 1. Oktober 2022 von 19 auf 7 % verringert. Der geringere Steuersatz gilt bis zum 29. Februar 2024. Die Energieversorger sind dazu angehalten, die Steuersenkung an die Verbraucher weiterzugeben.
Rechtliche Grundlage für die Steuerminderung ist das Gesetz zur temporären Senkung des Umsatzsteuersatzes auf Gaslieferungen über das Erdgasnetz. Auch wenn im Titel lediglich Erdgas genannt wird, gilt die verringerte Umsatzsteuer auch für die über 650.000 Haushalte, die per Tankwagen mit Flüssiggas zum Heizen und Kochen sowie zur Verwendung als Prozessenergie beliefert werden. Das hat das Bundesministerium der Finanzen auf Anfrage des Deutschen Verbands Flüssiggas bestätigt.
Wichtig: Propangas in Flaschen (auch Flaschengas bzw. Campinggas) ist von der Regelung ausgenommen; hier gilt nach wie vor die übliche Umsatzsteuer von 19 %.
Durch die geringere Umsatzsteuer können Haushalte viel Geld sparen. Nachfolgend ein Beispiel für den durchschnittlichen Flüssiggaspreis in der Region Berlin am 6. November 2023 bei verschiedenen Abnahmemengen:
| Flüssiggastank 1,2 t, Energievorrat 16.100 kWh (2.300 Liter)¹ | Flüssiggastank 2,2 t, Energievorrat 28.840 kWh (4.120 Liter)¹ | Flüssiggastank 2,9 t, Energievorrat 38.080 kWh (5.440 Liter)¹ | |
|---|---|---|---|
| Preis mit MwSt. von 7 % | 1.328,02 € | 2.331,92 € | 2.622,08 € |
| Preis mit MwSt. von 19 % | 1.476,96 € | 2.593,44 € | 2.916,14 € |
| Ersparnis | 148,94 € | 261,52 € | 294,06 € |
Verbraucher mit einem Flüssiggastank zur Miete werden in der Regel wiederkehrend von ihrem Flüssiggasanbieter mit dem Energieträger beliefert. Die Kosten begleichen sie oft per monatlichem Abschlag, ähnlich wie bei Strom. Ob die Steuerermäßigung auf Flüssiggas zu einem geringeren monatlichen Abschlag führt, kann je nach Flüssiggasversorger variieren – die Umsatzsteuersenkung kann auch erst in der Endabrechnung verrechnet werden.
Obwohl die Energiekrise 2022 vor allem Erdgas und deren Kunden betraf, werden auch Flüssiggaskunden weiterhin durch die Umsatzsteuersenkung entlastet. Dadurch bleibt Flüssiggas zunächst günstiger als Erdgas (Stand: 7. November 2023). Der niedrigere Preis ist ein zusätzlicher Vorteil insbesondere für alle Verbraucher von Erdgas, die über einen Wechsel zu netzunabhängig geliefertem Flüssiggas nachdenken.
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