Mann mit Taschenrechner sowie Münzstapel, auf denen kleine Bäume stehen, auf Schreibtisch.

„CO2-Steuer“ 2026: Start der Versteigerungsphase

Bisher ist die CO2-Bepreisung (oft „CO2-Steuer“ genannt) nach klar definierten Preisschritten angestiegen. Das ändert sich 2026: In diesem Jahr wird der Preis erstmals im Zertifikatehandel bestimmt. Auch wenn zunächst ein Preiskorridor vorgegeben ist, kann die konkrete Höhe des CO2-Preises ab jetzt stark variieren.

Wir geben Ihnen einen Überblick.

Was ist das Besondere an der „CO2-Steuer“ 2026?

Bisher ist die CO2-Bepreisung seit ihrer Einführung – bis auf eine Ausnahme – jährlich angestiegen:

2021Start bei 25 € pro Tonne
2022Erhöhung auf 30 € pro Tonne
2023Beibehaltung von 30 € pro Tonne
2024Erhöhung auf 45 € pro Tonne
2025Erhöhung auf 55 € pro Tonne

Ab 2026 beginnt die Versteigerungsphase:

  • Im ersten Jahr dieser Phase werden Emissionszertifikate zwischen einem Mindestpreis von 55 € und einem Höchstpreis von 65 € pro Tonne CO2 versteigert.
  • Innerhalb dieser vorgegebenen Spanne bildet sich der Preis je nach Nachfrage am Markt.
Diagramm zu den CO2-Kosten in den Jahren 2021 bis 2026 für Heizöl, Flüssiggas und Erdgas zur Deckung eines Wärmebedarfs von 20.000 kWh, dem durchschnittlichen Jahreswärmebedarf eines Einfamilienhauses. Ab 2023 steigen die CO2-Preise für alle Energieträger deutlich; Erdgas bleibt am günstigsten, Flüssiggas liegt im Mittelfeld, Heizöl hat durchgehend die höchsten CO2-Kosten.

CO2-Bepreisung, die für eine Energiemenge von 20.000 kWh (durchschnittlicher Jahreswärmebedarf eines Einfamilienhauses) anfällt, nach Energieträgern. Ab dem Jahr 2026 ist der Höchstpreis auf 65 € pro Tonne festgelegt.

 

 

„CO2-Steuer“ 2026 auf Heizöl und Flüssiggas: Vergleich

Die Verbrennung von Heizöl setzt mehr CO2 frei als der Einsatz von Flüssiggas. Daher sind auch die CO2-Kosten für dieselbe Energiemenge in Form von Heizöl höher.

Nachfolgend ein Vergleich anhand durchschnittlicher Energiebedarfe, der die unterschiedliche Höhe der CO2-Kosten nach Energieträger verdeutlicht:

 

CO2-Kosten bei Jahresenergiebedarf von 20.000 kWh (Einfamilienhaus)

Höhe CO2-PreisCO2-Kosten für HeizölCO2-Kosten für Flüssiggas
Niedrig (55 €/t)348,19 €282,27 €
Mittel (60 €/t)379,85 €307,93 €
Hoch (65 €/t)411,50 €333,60 €

 

CO2-Kosten bei Jahresenergiebedarf von 100.000 kWh (Mehrfamilienhaus)

Berechnungsgrundlage: Heizöl mit 266 g CO2-Emissionen/kWh, Flüssiggas mit 215,64 g CO2-Emissionen/kWh. CO2-Kosten inkl. MwSt. (19 %).
Höhe CO2-PreisCO2-Kosten für HeizölCO2-Kosten für Flüssiggas
Niedrig (55 €/t)1.740,97 €1.411,36 €
Mittel (60 €/t)1.899,24 €1.539,67 €
Hoch (65 €/t)2.057,51 €1.667,98 €

Wie wirkt sich die „CO2-Steuer“ 2026 aus?

Wie sich die „CO2-Steuer“ auswirkt, wird unterschiedlich bewertet:

  • Als positive Auswirkung zählt das Anwachsen des Klima- und Transformationsfonds des Bundes. Dieser wird durch den CO2-Emissionshandel finanziert und ist allein im Jahr 2024 um 18,5 Mrd. € gewachsen. Vor diesem Hintergrund kann der Emissionshandel als zentrales Klimaschutzelement betrachtet werden.
  • Negative Wertungen betreffen den Effekt von CO2-Steuern im Allgemeinen bzw. ihre Höhe. So werden nationale CO2-Steuern von Energiepolitik-Forschenden als zu niedrig gewertet, um eine Senkung der Emissionen zu bewirken.

 

So entwickelt sich die „CO2-Steuer“ 2026 weiter

2026 ist der erste Schritt in Richtung freien Handel gemacht. Mit dem Übergang in das Jahr 2027 entfällt der Preiskorridor und das freie europäischen Emissionshandelssystem wird eingeführt. In diesem Zuge erwartet der Präsident des Leibniz-Zentrums für europäische Wirtschaftsforschung, Prof. Achim Wambach, einen deutlichen Anstieg der CO2-Bepreisung auf 200 € pro Tonne.

Auch wenn es sich um eine Prognose handelt: Verbraucherinnen und Verbraucher sollten auf Szenarien wie diese flexibel reagieren können.

 

Was kann man gegen die „CO2-Steuer“ 2026 machen?

Wer fossile Energieträger nutzt, hat es selbst in der Hand, seine persönliche CO2-Bepreisung zu senken: durch den möglichst sparsamen Gebrauch des Energieträgers. Heizung herunterdrehen bzw. ausschalten sowie weitere Tipps zum Heizkosten Sparen helfen – aber auch der Wechsel zu einem Energieträger, dessen Einsatz nur wenig oder kein CO2 freisetzt; und zu wirtschaftlicher Heiztechnik.

  • Zum Beispiel setzt Flüssiggas weniger CO2 frei als Heizöl – dahingehend kann sich ein Wechsel bereits lohnen.
  • Moderne Gas-Brennwerttechnik nutzt den Energieträger besonders effizient; gerade beim Umstieg von veralteten Ölthermen ein Gewinn.
  • Auch ist die Kombination einer Gas-Brennwerttherme beispielsweise mit einer Solarthermieanlage oder Wärmepumpe zu einer Gas-Hybridheizung möglich.
  • Ausgewählte Flüssiggasversorger bieten ihren Kundinnen und Kunden Bio-Flüssiggas: erneuerbare Energie, bei der kein CO2-Preis anfällt. Es kann für dieselben Anlagen wie konventionelles Flüssiggas genutzt und diesem zu verschiedenen Anteilen beigemischt werden.

 

Die nächste Stufe der „CO2-Steuer“ ist beschlossen. Aber jede Verbraucherin und jeder Verbraucher kann sie im Alltag gering halten – oder ganz vermeiden. Mit einer Gas-Brennwertheizung ist das entweder in Zukunft oder sofort möglich: im Betrieb mit konventionellem und biogenem Flüssiggas.

Möchten Sie von dieser Flexibilität profitieren und auf diesem Weg CO2-Kosten vermeiden? Dann melden Sie sich jetzt bei uns: per E-Mail an info@fluessiggas.de oder telefonisch unter 02151 – 917 3029.

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