Schwimmendes LNG-Terminal mit der Aufschrift „LNG Liquid Natural Gas“.

LNG-Terminals Deutschland: Status quo und Ausblick

Zur langfristigen Sicherstellung der Energieversorgung in Deutschland wurden in den vergangenen Jahren 5 LNG-Terminals gebaut. Davon profitieren Erdgasverbraucher ebenso wie industrielle Betriebe. Wir geben Ihnen einen Überblick.

Versorgung mit Erdgas bzw. LNG heute

Erdgas wurde bisher größtenteils über Pipelines aus Russland importiert. Aufgrund des Ukraine-Kriegs und dem damit verbundenen Wunsch der EU-Staaten, unabhängiger von russischen Erdgasimporten zu werden, wird seit Ende 2022 aus anderen Ländern verstärkt das verflüssigte Erdgas LNG (Liquefied Natural Gas) bezogen. Um die Lieferungen, die insbesondere per Transportschiffen nach Deutschland gelangen, aufzunehmen und weiterzuverteilen, war der Bau von LNG-Terminals nötig.

Ein LNG-Terminal ist eine Anlage, die als logistischer Knotenpunkt für verschiedene Aufgaben rund um LNG genutzt wird. Das importierte LNG wird dort entladen und im flüssigen Zustand gelagert. Es kann von dort aus auf andere Schiffe oder in Tankkraftwagen und Kesselwagen umgelagert werden. Auch die Einspeisung ins Erdgasnetz ist in einem LNG-Terminal möglich: nach Erwärmung handelt es sich beim verflüssigten LNG um gasförmiges Erdgas.

 

Zusätzliche LNG-Terminals für Deutschland

Am 1. Juni 2022 hat die Bundesrepublik das sogenannte LNG-Beschleunigungsgesetz erlassen. Dadurch wurde der bisher langwierige Genehmigungsprozess für den Bau von LNG-Terminals beschleunigt. Als Zwischenlösung wurden zunächst sogenannte Floating Storage and Regasification Units (FSRU) genutzt. Dort wurde das flüssige LNG gasförmig gemacht, durch das Meer zum Festland geleitet und in das bestehende Pipelinenetz eingespeist. Als langfristige Lösung sind bis Frühjahr 2024 5 stationäre LNG-Terminals in Wilhelmshaven, Brunsbüttel, Stade, Lubmin und und Mukran (Rügen) fertiggestellt werden.

Landkarte: Standorte der LNG-Terminals in Deutschland (Wilhelmshaven, Brunsbüttel, Stade, Lubmin, Mukran (Rügen)).

Trotz der schnellen Bauzeit gelten LNG-Terminals als äußerst sicher, da sie extrem hohen Sicherheitsstandards unterliegen:

  • Kein Druck auf den Behältern: Das Erdgas wird nicht komprimiert, wodurch ein hoher Druck nötig wäre. Es verflüssigt sich, indem es auf −162 Grad heruntergekühlt wird.
  • Nicht entflammbar: Durch die niedrige Temperatur im flüssigen Zustand ist das Erdgas nicht entzündlich.
  • Sichere Lagerung: Das LNG wird in speziellen Tanks gelagert, die vollständig isoliert und mit einer Sicherheitshülle umgeben sind.
  • Ungiftige Substanz: LNG ist absolut ungiftig. Außerdem verdampft es sofort bei einem eventuellen Austritt.

 

Perspektiven durch den Bau von LNG-Terminals

Die Bundesregierung hat konkrete Maßnahmen ergriffen, um die Energieversorgung in Deutschland sicherzustellen. So sind die beiden ersten FSRU in Brunsbüttel und Wilhelmshaven bereits zum Jahreswechsel 2022/2023 in Betrieb gegangen, die beiden in Stade und Lubin im Winter 2023/2024. Laut den Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft sollten dadurch Kapazitäten von mindestens 25 Milliarden Kubikmeter LNG pro Jahr geschaffen werden. Das entspricht etwa einem Drittel des bisherigen deutschen Erdgasbedarfs. In der Folge sind die Gaspreise nach einer deutlichen Steigerung im Jahr 2022 wieder gesunken.

Da LNG in das öffentliche Erdgasnetz eingespeist wird und somit zum Heizen und Kochen verwendet werden kann, profitieren zum einen private Erdgasnutzer. Zum anderen werden Betreiber von Fuhrparks und industrieller Betriebe zuverlässiger versorgt – denn das tiefkalte LNG ist ein effizienter Energieträger für den Schwerlastverkehr und energieintensive Prozesse. Einen Überblick über Erdgas, LNG und Flüssiggas geben wir Ihnen auf unserer Seite Erdgas, Flüssigerdgas (LNG) und Flüssiggas (LPG): Unterschiede und Gemeinsamkeiten.

 

Möchten Sie LNG für den Betrieb von Lkw oder industrielle Anwendungen nutzen? Dann nehmen Sie gern Kontakt zu uns auf: per E-Mail an info@fluessiggas.de oder telefonisch unter 02151 – 917 3029.

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