Gaspreisbremse: Berechnung mit allen Informationen und Beispielen

Die Gaspreisbremse entlastet Millionen Verbraucher in Deutschland finanziell. Aber wissen Sie auch, wie der Preisdeckel berechnet wird? Nutzen Sie dazu einfach unseren Heizkosten-Rechner und unsere umfassenden Informationen zur Gaspreisbremse – und erfahren Sie, warum Flüssiggas-Kunden diese gar nicht erst brauchen.

Icon: Taschenrechner, symbolisch für den Gaspreis-Rechner von Flüssiggas.de.

 

Direkt zum Gaspreis-Rechner

 

Gaspreisbremse: Berechnung leicht gemacht

Wie wird die Gaspreisbremse berechnet?

Am einfachsten berechnen Sie die Gaspreisbremse mithilfe unseres Gaspreis-Rechners, der auch ein Gaspreisbremse-Rechner umfasst. Dazu müssen Sie lediglich Ihren jährlichen Energieverbrauch in Kilowattstunden pro Jahr sowie den aktuellen Arbeitspreis des Erdgases angeben, das Sie aktuell beziehen. Wenn Sie außerdem einen aktuellen Preis für Flüssiggas eingeben, können Sie diesen bequem mit dem Erdgaspreis vergleichen:

Die angegebenen Werte sind Vorschlagswerte (Quellen: Erdgaspreis BDEW, Flüssiggaspreis brennstoffboerse.de, 4. Quartal 2022). Aktuelle Werte können Sie selbst eingeben. Es fallen zusätzliche Kosten an: bei Erdgas ca. 117,98 € pro Jahr (Grundpreis, Stand 02.2023, Quelle: check24.de) und bei Flüssiggas ca. 150 € pro Jahr (Grundpreis und Wartungsgebühren, Stand 02.2023).

Gaspreis-Bremse: Welche Formel gibt es?

Alternativ kann die Gaspreis-Bremse mithilfe einer Formel berechnet werden. Ausgangspunkt für diese Art der Berechnung sind zum einen der vertragliche Arbeitspreis und zum anderen der jährliche Erdgasverbrauch, den der Erdgasversorger im September 2022 für den Verbraucher prognostiziert hat:

 

Berechnung Gaspreisbremse 2023 (Erdgas)

(Vertraglich vereinbarter Arbeitspreis (ct/kWh) – 12) × (Prognostizierter Jahresverbrauch (kWh) × 0,8) : 12 : 100 = Gaspreis-Bremse (€) pro Monat

 

Falls Fernwärme statt Erdgas genutzt wird, gilt diese Formel:

(Vertraglich vereinbarter Arbeitspreis (ct/kWh) – 9,5) × (Prognostizierter Jahresverbrauch (kWh) × 0,8) : 12 : 100 = Gaspreis-Bremse (€) pro Monat

Eine Erläuterung dieser Formeln geben wir in unserer Antwort auf die Frage Wie funktioniert die Gaspreis-Bremse? unten sowie anhand des nachfolgenden realitätsnahen Beispiels.

 

Gaspreisbremse: Beispielrechnung

Ein Vierpersonenhaushalt hat einen prognostizierten Energieverbrauch von 15.000 Kilowattstunden pro Jahr. Bei einem Erdgas-Arbeitspreis von 22 Cent pro Kilowattstunde müsste der Haushalt 275 Euro pro Monat zahlen – die Gaspreisbremse sorgt allerdings dafür, dass für 80 % des prognostizierten Verbrauchs nur 12 Cent pro Kilowattstunde gezahlt werden müssen. Mithilfe der oben gezeigten Formel ergibt sich folgende Berechnung der Gaspreisbremse:

(22 ct/kWh – 12) × (15.000 kWh × 0,8) : 12 : 100 = 100 € pro Monat

Die Gaspreisbremse beträgt hier also ganze 100 Euro pro Monat.

 

Gaspreis-Bremse im Detail

Was bedeutet „Gaspreis-Bremse“?

Die Gaspreis-Premse (eigentlich: Gas- und Wärmepreisbremse, da sie nicht nur für Erdgas, sondern auch für Fernwärme gesetzlich festgeschrieben ist) ist eine Deckelung des Preises für Erdgas (und Fernwärme). Von der Gaspreis-Bremse profitieren Verbraucher von leitungsgebundenem Erdgas und Wärme in Deutschland – sowohl Privatpersonen bzw. Haushalte als auch kleine und mittlere Unternehmen.

Rechtliche Grundlage der Gaspreis-Bremse ist das Gesetz zur Einführung von Preisbremsen für leitungsgebundenes Erdgas und Wärme (Erdgas-Wärme-Preisbremsengesetz – EWPBG), das am 25.11.2022 vom Bundeskabinett verabschiedet wurde. Anlass für die Erarbeitung und das Inkrafttreten der Gaspreis-Bremse ist der deutliche Anstieg der Energiepreise 2022 nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges bzw. der darauf erfolgten Bestrebungen Deutschlands, die Energieversorgung unabhängig von Erdgas aus Russland zu machen.

Wie funktioniert die Gaspreis-Bremse?

Die Gaspreisbremse gilt für 80 Prozent des Verbrauchs, der im September 2022 durch den Energielieferanten prognostiziert wurde. Für den Verbrauch, der über dieses Kontingent hinausgeht, muss der vertraglich vereinbarte Preis gezahlt werden.

 

Gaspreis-Bremse: Welcher Preis gilt?

Für die Gaspreis-Bremse gelten folgende Referenzpreise:

ErdgasFernwärme
12 ct/kWh9,5 ct/kWh

Wer profitiert von der Gaspreisbremse?

Die Gaspreisbremse gilt für:

  • Private Haushalte
  • Kleine/mittlere Unternehmen (Jahresverbrauch < 1,5 Mio. kWh)
  • Pflegeeinrichtungen
  • Forschungs-/Bildungseinrichtungen
  • Vereine

Dabei ist nicht relevant, ob der Energieträger für einen Neubau oder ein Bestandsgebäude genutzt wird; ebenso ist bei privat genutzten Gebäuden die Gebäudeart (Mehrfamilienhaus, Einfamilienhaus, Doppelhaushälfte usw.), das Eigentumsverhältnis (Mietwohnung oder Eigentumswohnung) sowie die Art der Heizung (Zentralheizung, Etagenheizung usw.) unerheblich. Wohn der Verbraucher zur Miete, muss die Gaspreisbremse in der Nebenkostenabrechnung ausgewiesen werden. Zudem gilt die Gaspreisbremse auch nach Umzug; maßgeblich ist dann der Verbrauch in der neuen Wohnung bzw. dem neuen Haus.

 

Ab wann gilt die Gaspreis-Bremse?

Die Gaspreis-Bremse gilt seit dem 1. März 2023, wobei im März rückwirkend auch die Entlastungsbeträge für Januar und Februar 2023 angerechnet wurden.

 

Gaspreis-Bremse: Bis wann gilt sie?

Die Gaspreis-Bremse gilt zunächst bis zum 31. Dezember 2023, sie kann aber bis einschließlich Ende April 2024 verlängert werden.

 

 

Gaspreis-Bremse: für Flüssiggas-Kunden nicht nötig

Bereits vor dem Inkrafttreten der Gaspreis-Bremse fragten viele Verbraucher, die andere Energieträger als Erdgas oder Fernwärme nutzen: Gilt die Gaspreis-Bremse bei einem Gastank oder Pellets? Was ist mit Öl bzw. Heizöl?

 

Für Flüssiggas-Kunden lautet die Antwort: Sie nutzen mit Flüssiggas einen Energieträger, der auch 2022 nicht derart starken Preissteigerungen unterworfen war wie Erdgas. Selbst in der sogenannten Energiekrise 2022 lagen die Flüssiggaspreise im Durschnitt unter denen für Erdgas – teilweise sehr deutlich:

 

Diagramm, das die Entwicklung des durchschnittlichen Erdgas- und Flüssiggaspreises in den Jahren 2020 bis 2022 in Deutschland zeigt.

Durchschnittspreis für Erdgas (ct/kWh) für Einfamilienhaus mit Jahresenergiebedarf von 20.000 kWh, beispielhaft bei Erdgas-Zentralheizung inkl. Warmwasserbereitung; jeweils aktuelle Sondervertragskundentarife im Markt, Grundpreis anteilig enthalten, nicht mengengewichtet. Quelle: BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. Stand: November 2022 + Durchschnittspreis für Flüssiggas bei Abnahme von 3.000 l. Quelle: https://brennstoffboerse.de . Umrechnung der Einheiten in unserem Flüssiggas-Rechner .

 

Um dennoch eine weitestgehende Gleichbehandlung der Energieverbraucher sicherzustellen, ist auch die Umsatzsteuer für Flüssiggas von 19 auf 7 % gesenkt. Zudem können die Nutzer nicht leitungsgebundener Energieträger eine Härtefallhilfe beantragen. Mehr dazu erfahren Sie auf unserer Seite Energie: Entlastung auch für Flüssiggaskunden.

 

Die Preise für Flüssiggas sind auch im herausfordernden Jahr 2022 vergleichsweise stabil geblieben – deshalb hat der Gesetzgeber hierfür keine Gaspreisbremse vorgesehen. Kein Wunder: Da Flüssiggas nicht aus Russland stammt, war der Energieträger nur indirekt von der Umstellung der Energieversorgung Deutschlands und die damit einhergehenden Preissteigerungen betroffen.

Möchten Sie von der hohen Versorgungssicherheit und vielen weiteren Vorteilen von Flüssiggas profitieren? Dann melden Sie sich gern bei uns: per E-Mail an info@fluessiggas.de oder telefonisch unter 02151 – 917 3029.

Verwandte Themenbereiche