Je nach Heizungsanlage, Heizkörper und Energieträger können verschiedene Gründe zum (Teil-)Ausfall der Heizung führen. Hier finden Sie eine Liste mit 9 hilfreichen Praxistipps, die in den meisten Fällen nützlich sind:
Hinweis: Eingriffe in die Heizanlage und sicherheitsrelevante Anlagenteile sollte nur qualifiziertes Fachpersonal durchführen. Eigenmächtiges Handeln kann einerseits zu Gefahren führen; zum Beispiel zu elektrischen Kurzschlüssen bei Anlagen, die elektrische Komponenten umfassen, oder zu Verbrühungen, wenn bei Arbeiten am Wärmetauscher oder an Ventilen heißes Wasser oder Dampf austritt. Andererseits können auf diese Weise Garantieansprüchen verloren gehen. Im Falle einer schwerwiegenden Störung sollten Sie stets einen Fachbetrieb kontaktieren.
Einstellungen am Thermostat prüfen
Wenn die Heizung nicht funktioniert, sind oft falsche Einstellungen am Thermostat der Grund.
- Mechanische Thermostate ermöglichen es, das Heizventil direkt über eine Drehung des Thermostats weiter zu öffnen oder zu schließen. Durch falsche Montage, Benutzung oder Einstellung des Thermostates kann es sein, dass die Heizung nicht richtig arbeitet. Deswegen sollten Sie die Einstellung und Befestigung des Thermostats überprüfen.
- Digitale Thermostate funktionieren ähnlich wie manuelle – jedoch bedient hier ein kleiner Motor das Heizventil. Sie ermöglichen Funktionen wie zum Beispiel Steuerung per Zeitschaltuhr oder automatische Temperatureinstellung. Auch hierbei können Fehler passieren: Falsche Einstellungen bei der Programmierung des Thermostats (zum Beispiel Winter-/Sommermodus) sind häufig der Grund.
Stromversorgung überprüfen
Wenn die Heizung nicht funktioniert, könnte auch ein Problem bei der Stromversorgung des Heizkessels vorliegen – denn ohne eine stabile Energiezufuhr bleibt die Heizung außer Betrieb. Das Problem kann zum Beispiel an den Sicherungen oder am FI-Schalter im Haus liegen.
Brennstoffversorgung prüfen
Ohne ausreichende Brennstoffzufuhr arbeitet die Heizung nicht. Die jeweilige Prüfung hängt vom Energieträger ab:
- Bei Erdgasheizungen sollte kontrolliert werden, ob die Gaszufuhr geöffnet ist.
- Bei Flüssiggas-Anlagen muss überprüft werden, ob noch genügend Flüssiggas im Tank ist.
- Bei Ölheizungen ist sicherzustellen, dass sich noch ausreichend Heizöl im Tank befindet und die Leitungen nicht verstopft sind.
- Bei Pelletheizungen sollte geprüft werden, ob genügend Pellets im Vorratsbehälter sind und die Pellets problemlos in den Brenner befördert werden können.
Heizkörper entlüften
Vor dem Entlüften der Heizkörper müssen Sie die Umwälzpumpe ausschalten. Stellen Sie sicher, dass alle Thermostate aufgedreht sind. Nach etwa 30 Minuten haben sich die Luftbläschen in den Heizkörpern gesammelt, und Sie können die Luft ablassen. Öffnen Sie dazu mit einem passenden Entlüftungsschlüssel das Entlüftungsventil und lassen Sie so lange Luft entweichen, bis Wasser austritt. Wiederholen Sie diesen Vorgang bei allen Heizkörpern.
Tipp: Fangen Sie bei den am höchsten gelegenen Heizkörpern des Gebäudes an und arbeiten Sie sich dann nach unten durch – so können Sie den Vorgang möglichst effizient durchführen.
Wasserdruck kontrollieren
Als Erstes schalten Sie die Umwälzpumpe aus und öffnen die Thermostatventile. Den Wasserdruck können Sie dann am Manometer ablesen, das an der Heizanlage befestigt ist. Bewegt sich der Zeiger im grünen Bereich, sind die Werte optimal – liegt er außerhalb dieses Bereichs, besteht Handlungsbedarf. In der Regel gelten Werte zwischen 1 und 2 bar als optimal. Ist der Wasserdruck zu gering, sollten Sie Heizwasser nachfüllen lassen.
Heizwasser nachfüllen
Wenn der auf dem Manometer verzeichnete Wasserdruck zu gering ist, dann braucht der Heizkreislauf neues Wasser. Es empfiehlt sich, dafür einen Installateur oder eine Installateurin anzufragen, um Schäden an der Heizung zu vermeiden. Wer wichtige Faktoren wie z. B. die Wasserhärte oder entstehenden Überdruck ignoriert, riskiert schwerwiegende Schäden an der gesamten Heizanlage.
Einzelteile, Ventile und Notschalter prüfen
Prüfen Sie alle Teile der Heizungsanlage aufmerksam und sorgfältig. Gibt es einen Fehler an einem Ventil? Ist der Notschalter umgelegt? Sind Nässeflecken oder andere Wasseraustritte zu sehen?
Hydraulischer Abgleich
Der hydraulische Abgleich ist eine Maßnahme, die dazu dient, die Heizung richtig einzustellen. Eine fachkundige Person ermittelt für jeden Raum die erforderliche Menge an Heizwärme und führt dann Anpassungen an der Heizungsanlage durch. Eine genaue Einstellung der Thermostate sorgt dafür, dass durch jeden Heizkörper nur die exakt benötigte Menge an Warmwasser fließt. So kann sich das Wasser gleichmäßig innerhalb der Anlage verteilen und effizient Wärme abgeben.
Expertenmeinung einholen
Falls die Heizung nach sorgfältiger Prüfung weiterhin nicht funktioniert, ist es ratsam, einen Experten oder eine Expertin mit einzubeziehen. Eingriffe an der Heizanlage, bei denen qualifiziertes Fachpersonal notwendig ist – wie beispielsweise bei Problemen mit dem Heizkessel, elektrischen Störungen oder undichten Brennstoffleitungen – sollten nicht von ungeübten Personen durchgeführt werden. Geschultes Fachpersonal kann die Ursache schnell identifizieren und die nötigen Reparaturen fachgerecht vornehmen, um größere Schäden und Sicherheitsrisiken zu vermeiden.
Mit unserer praktischen Checkliste haben Sie 9 Schritte für den Heizungs-Check besonders einfach zu Hand: