Wie läuft die Öltankentsorgung ab?
Da Heizöl ein wassergefährdender Stoff ist, sollte die Entsorgung eines Öltanks in klar definierten Schritten erfolgen:
- Einholen von Genehmigungen
Die Entsorgung des Heizöltanks muss mindestens 6 Wochen vorher der unteren Wasserbehörde gemeldet werden.
- Beauftragung einer Fachfirma
Die Entsorgung sollte am besten von einem zertifizierten Fachbetrieb durchgeführt werden.
- Trennung Öltank von Heizkessel
Die Verbindung zwischen Heizkessel und Öltank wird getrennt. Die Rohrleitungen werden außerdem gereinigt.
- Entfernung von Restöl und Ölschlamm
Nach einer Ölstandsmessung werden eventuell vorhandenes Restöl sowie Ablagerungen (Ölschlamm) mithilfe von speziellen Pumpen abgesaugt und entsorgt.
- Reinigung, Entgasung und Neutralisierung des Öltanks
Der Tank wird gereinigt, um Rückstände zu beseitigen und eine gefahrlose Weiterverarbeitung zu ermöglichen. Um Explosionsgefahr zu vermeiden, wird der Tank entgast und mit einer neutralisierenden Substanz behandelt.
- Optional: Zerlegung bzw. Demontage des Öltanks
Je nach Größe und Material wird der Tank vor Ort zerlegt oder als Ganzes abtransportiert, abhängig von Größe und Modell.
- Transport und Entsorgung
Der ausgediente Tank wird zu einer zugelassenen Entsorgungsstelle oder einem Recyclingbetrieb gebracht.
- Nachweis der Öltankentsorgung
Nach Abschluss der Arbeiten wird von der Fachfirma ein Entsorgungsnachweis ausgestellt, den der Auftraggeber bzw. die Auftraggeberin bei der unteren Wasserbehörde einreichen muss.
Bei der Entsorgung eines oberirdischen Öltanks mit einem Fassungsvermögen von mehr als 10.000 Litern oder der Demontage unterirdischer Tankanlagen jeder Größe muss ein Sachverständiger bzw. eine Sachverständige die korrekte Erledigung der Arbeiten prüfen.
Kann ich meinen Öltank selbst entsorgen?
Das richtet sich zum einen nach dem Fassungsvermögen des Tanks, zum anderen nach den rechtlichen Vorgaben des Bundeslandes, in dem er genutzt wurde. Eine grobe Orientierung bietet die folgende Unterscheidung:
< 1.000 Liter: Wenn der Öltank diese Menge fasst, dürfen Eigentümer/-innen diesen in manchen Bundesländern selbst entsorgen (in einigen Bundesländern darf der Tank auch ein höheres Fassungsvermögen haben). Auch hier muss die Entsorgung zunächst gegenüber der zuständigen Wasserbehörde angezeigt werden. Die Reinigung des Öltanks muss allerdings auch hier durch eine Fachfirma durchgeführt werden.
> 1.000 Liter: Hier muss eine Fachfirma die Entsorgung leisten.
Auch wenn es erlaubt ist, kleinere Heizöltanks selbst zu entsorgen: Sicherer ist die Durchführung von Experten bzw. Expertinnen einer Fachfirma. Diese verfügen über die speziellen Werkzeuge, die für die Arbeiten nötig sind, und kennen die vielen Vorschriften rund um die Öltankentsorgung.
Energieträger nach der Öltankentsorgung: netzunabhängig, aber zukunftsfähig
Wer sich von Ölheizung und Öltank trennt, muss in der Regel weiterhin netzunabhängig mit Energie versorgt werden. Abseits der Wärmepumpe, für die gerade im Altbau viele Voraussetzungen stimmen müssen, und der Pelletheizung, die auch weiterhin viel Platz im Keller beanspruchen würde, gibt es eine naheliegendere Option mit Zukunft: (Bio-)Flüssiggas.
(Bio-)Flüssiggas statt Öl: Vorteile im Überblick
Flüssiggas ist ein Energieträger zum Heizen, für die Warmwasserbereitung und für viele weitere Anwendungen. Es wird – ebenso wie Heizöl – per Tankwagen geliefert, unabhängig vom Erdgas-, Fernwärme- und Nahwärmenetz. Doch bietet Flüssiggas abseits dieser Gemeinsamkeit einige Vorteile; auch gegenüber Heizöl:
Biogenes Flüssiggas als erneuerbare Energie
Mit Bio-Flüssiggas können Sie ganz einfach die Pflicht zur Nutzung erneuerbarer Energie nach Heizungsgesetz erfüllen – ohne dafür zusätzlich eine Solarthermieanlage oder Wärmepumpe nutzen zu müssen.
Lagerung außerhalb des Gebäudes
Flüssiggas wird in einem Flüssiggastank gelagert, der in der Regel außerhalb des Gebäudes platziert wird; häufig unterirdisch, sodass der Tank bis auf den Domschachtdeckel nicht zu sehen ist. Das bedeutet: mehr Platz im Keller.
Niedrigere CO2-Emissionen
Durch den Einsatz von Flüssiggas wird weniger CO2 freigesetzt als bei der Verbrennung von Heizöl. Mit Bio-Flüssiggas kann sogar im Vergleich zu konventionellem Flüssiggas bis zu 90 % CO2 eingespart werden.
Mögliche Kostenvorteile
Aufgrund der geringeren CO2-Emissionen von Flüssiggas ist hier die CO2-Bepreisung niedriger als bei Heizöl. Da diese ab 2026 in einem Zertifikatehandel ermittelt wird, ist für Heizöl eine höhere Preissteigerung zu erwarten. Bio-Flüssiggas unterliegt nicht der CO2-Bepreisung.
Hohe Verfügbarkeit
Die Versorgung mit Flüssiggas ist deutschlandweit sichergestellt. Auch Bio-Flüssiggas können Kundinnen und Kunden ausgewählter Flüssiggasanbieter im ganzen Bundesgebiet beziehen.
Einfache Umstellung der Heiztechnik
Ölheizungsanlagen können unkompliziert auf Flüssiggas umgerüstet werden.