Pellets in einem Pellettank neben Pelletkessel.

Pelletheizung: Nachteile

Pelletheizungen sind netzunabhängig und nutzen erneuerbare Energie. Doch haben sie auch Nachteile: darunter hohe Kosten und Emissionen, die Notwendigkeit eines Lagerraums für die den Energieträger und regelmäßiger Wartungs- und Reinigungsaufwand. Erfahren Sie mehr darüber – und warum sich eine (Bio-)Flüssiggasheizung eher für Sie lohnen könnte.

Pelletheizung im Überblick

Was ist eine Pelletheizung? Was sind Pellets?

Eine Pelletheizung ist eine Heizungsanlage, die mit Holzpellets betrieben wird. Die Pellets bestehen unter anderem aus Spänen oder Hobelrückständen, die in Säge- und Holzwerken anfallen. Da Holz ein nachwachsender Rohstoff ist, handelt es sich bei Holzpellets um einen erneuerbaren Energieträger. Somit kann mit Pellets auch die Pflicht zur Nutzung erneuerbarer Energien zum Heizen nach Gebäudeenergiegesetz (GEG, oft auch Heizungsgesetz genannt) erfüllt werden.

Pellets sind in loser Form oder als Sackware erhältlich: Lose Pellets werden per Tankwagen zu den Verbrauchsstellen geliefert, in Säcke verpackte Pellets von Lastwagen. Die Sackware ist auch in Baumärkten verfügbar.

 

Wie funktioniert eine Pelletheizung?

Eine übliche Pelletheizung besteht aus einem Vorratsbehälter zur Lagerung der Pellets und einer Brennkammer bzw. einem Pelletkessel. Die Pellets werden über eine Förderschnecke zur Brennkammer geführt, wo sie verbrannt werden. Die Wärme, die dadurch entsteht, wird über den Heizkreislauf des Gebäudes zum Beheizen von Heizkörpern und zur Warmwasserbereitung weitergegeben. Sie kann auch in einer entsprechenden Anlagenkomponente (z. B. Pufferspeicher) für eine spätere Nutzung gespeichert werden.

 

Wie verbreitet sind Pelletheizungen?

Im Jahr 2024 wurden laut Prognose etwa 763.000 Pelletfeuerungen (also Pelletheizungen und -öfen) genutzt. Ihre Anzahl ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen – entsprechend dem Trend, dass die Verbraucher/-innen verstärkt erneuerbare Energien zum Heizen nutzen.

Dennoch handelt es sich bei Pelletheizungen nach wie vor um eine Nischenlösung: Die Endenergie, die mithilfe aller Pelletfeuerungen erzeugt wird, macht gerade einmal 1 % des gesamten bundesweiten Wärmeverbrauchs aus.

 

Gibt es eine Pelletheizung-Förderung?

Ja: In der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle wird die Anschaffung von Biomasseheizungen – zu denen auch Pelletheizungen gehören – vom Staat gefördert. Hier die einzelnen Fördersätze im Überblick:

Grundfördersatz30 %
KlimageschwindigkeitsbonusMax. 20 %
Einkommensbonus30 %

Insgesamt sind bis zu 70 % Förderung möglich. Wenn die Pelletheizung außerdem den Emissionsgrenzwert für Staub von 2,5 mg/m³ unterschreitet, wird ein zusätzlicher pauschaler Zuschlag in Höhe von 2.500 € gewährt.

 

Pelletheizung: Nachteile

 

Hauptnachteil der Pelletheizung: hohe Kosten

Ohne Förderung ist die Anschaffung einer Pelletheizung im Vergleich zu der Investition in andere Heiztechnik teuer: Während ein Modell mit einer Leistung von 23 kW inklusive Pufferspeicher mit 30.000 € zu Buche schlägt, kann beispielsweise ein Gas-Brennwertkessel selber Dimensionierung gerade einmal 12.000 € kosten (Quelle: Lindner | Spindler INGENIEURE GmbH & Co. KG).

Bei den Verbrauchskosten sollten extreme Preissteigerungen wie zuletzt 2022 berücksichtigt werden. Nachfolgend der Verlauf des Preises loser Ware der letzten drei Jahre:

Diagramm: durchschnittlicher Preis für Holzpellets in den Jahren 2022 bis 2025.

Durchschnittspreis in € pro 1.000 kg bei Gesamtabnahme von 6.000 kg. Quelle: HeizPellets24.

 

Hoher Platzbedarf für Lagerung der Pellets

Bei Holzpellets handelt es sich um volumenreiches Brennmaterial, für das genügend Lagerkapazität vorhanden sein muss. Als Faustregel gilt: pro Kilowatt Heizlast sollte 0,9 m³ trockener Lagerraum (inklusive Leerraum) vorgesehen werden. An diesen Lagerraum werden zudem verschiedene Anforderungen gestellt:

 

  • Empfohlen wird ein rechteckiger, maximal 2 m breiter Raum.
  • Grundsätzlich muss die Feuerungsverordnung des Bundeslandes, in dem die Pelletheizung betrieben wird, eingehalten werden.
  • Es dürfen keine Lichtschalter, Steckdosen, Lampen oder Verteilerdosen im Raum installiert sein.
  • Der Raum muss über Einblas-, Absaug- und Belüftungsrohre verfügen.
  • Bei einer Lagermenge von über 6,5 t Pellets muss der Raum außerdem folgende Vorgaben erfüllen:
    • Wände und Decken der Feuerwiderstandsklasse F80
    • Brandschutztür T30 (wenn die Tür nicht ins Freie oder in den Heizraum führt)
    • Öffnungen in Decken und Wände mit mindestens feuerhemmenden und selbstschließenden Abschlüssen (wenn sie nicht direkt ins Freie führen)
  • Pellets sollten Tankwagen bis zu einer Entfernung von höchstens 30 m zum Einblasstutzen fahren können.

 

Regelmäßiger Wartungs- und Reinigungsaufwand

Zum Wartungsaufwand rund um eine Pelletheizung gehört die vorgeschriebene Feuerstättenschau durch den Bezirksschornsteinfeger bzw. die Bezirksschornsteinfegerin. Sie muss innerhalb von sieben Jahren zweimal vorgenommen werden.

Darüber hinaus wird eine jährliche Wartung durch eine fachkundige Person empfohlen, um einen möglichst sicheren und effizienten Betrieb der Pelletheizung zu gewährleisten.

Darüber hinaus muss die Asche, die bei der Verbrennung der Pellets anfällt, regelmäßig entsorgt werden; verbunden mit einer Reinigung des Brennraums. Auch eine jährliche Reinigung des Lagerraums per Staubsauger mit HEPA-Filter empfiehlt sich, um den Pellet-Feinanteil und Holzstaub zu entfernen.

 

Besondere Anforderungen an den Betrieb

Nach Erster Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen – 1. BImSchV) dürfen nur solche Pelletheizungen neu installiert werden, die höchstens 0,02 g Staub- und 0,4 Kohlenmonoxid-Emissionen je Kubikmeter verursachen. Zudem dürfen Pelletkessel, die zwischen dem 1. Januar 2005 und dem 21. März 2010 in Betrieb genommen wurden, seit dem 1. Januar 2025 nur noch weiter genutzt werden, wenn sie die folgenden Emissionsgrenzwerte einhalten:

Nennwärmeleistung (kW)Staub (g/m3)Kohlenmonoxid (g/m3)
≥ 4 ≤ 5000,060,8
> 5000,060,5

Zudem empfiehlt das Umweltbundesamt, Pelletheizkessel, die älter als 15 Jahre sind, durch neue und effizientere Heizkessel einzutauschen.

Darüber hinaus erfordern die niedrigen Temperaturen der Abgase, die durch die Pelletverbrennung freigesetzt werden, in der Regel den Abzug durch besonders wärmeisolierte Kamine, die mit einem keramischen Innenrohr ausgestattet sind. Der Querschnitt muss individuell berechnet werden; er ist normalerweise geringer als der eines üblichen Kaminofens.

 

Negative Umweltauswirkungen

Da es sich bei Holz um einen nachwachsenden Rohstoff handelt und Bäume CO2 binden, kann die langfristige Klimabilanz positiv bewertet werden. Bei der Verbrennung der Pellets allerdings werden schlagartig Emissionen verursacht (CO2, Feinstaub und Kohlenmonoxid).

Ein weiterer Nachteil für die Umwelt ergibt sich aus der Produktion der Pellets: Während die Pellets, die in Deutschland hergestellt werden, vor allem Nebenprodukte aus der holzverarbeitenden Industrie sind, werden in anderen Ländern Bäume allein für die Pelletproduktion gefällt. In der Folge wurde in einigen EU-Ländern wie zum Beispiel Estland bereits im Jahr 2023 eine verstärkte Abholzung für die Herstellung von Pellets beobachtet.

Da Pellets über relativ wenig Energiedichte verfügen, ist zudem viel Transportaufwand nötig, um die Energiemengen zu bewegen bzw. zu den Verbrauchsstellen zu transportieren. Zum Vergleich: Bezogen auf die enthaltene Energiemenge (kWh) wiegen Pellets mehr als doppelt so viel wie Flüssiggas (ermittelt mit unserem Flüssiggas-Recher).

 

Alternative zur Pelletheizung: Heizung mit Flüssiggas

 

Warum (Bio-)Flüssiggasheizung statt Pelletheizung?

Flüssiggas wird wie lose Pellets per Tankwagen leitungsunabhängig zur Verbrauchsstelle geliefert. Zudem bieten viele Flüssiggasversorger die Option einer regelmäßigen Belieferung mit dem Energieträger nach Vertrag – so auch einige Pelletanbieter. Die Heiztechnik, die sich mit Flüssiggas betreiben lässt; zum Beispiel mit einer Wärmepumpe oder Solarthermieanlage. Grundsätzlich ist das auch bei Pelletheizungen möglich.

Gegenüber Pelletheizungen können Flüssiggasheizungen wie folgt punkten:

PelletheizungFlüssiggasheizung
Hohe Investitionskosten
(mögliche Förderung nicht eingerechnet)
Niedrige Investitionskosten
Lagerraum nötigKein Lagerraum nötig
(Flüssiggastank in der Regel außerhalb des Gebäudes)
Hohe CO2-/Feinstaub-EmissionenGeringere CO2-Emissionen, kaum Ruß oder Asche und so gut wie kein Feinstaub
Viel ReinigungsaufwandKein Reinigungsaufwand
Hoher TransportaufwandGeringerer Transportaufwand

Zwar handelt es sich bei konventionellem Flüssiggas im Gegensatz zu Pellets um einen fossilen Energieträger – doch können Kundinnen und Kunden ausgewählter Flüssiggasanbieter eine biogene Flüssiggas-Variante beziehen, die nach Heizungsgesetz als erneuerbare Energie anerkannt ist. Auch mit ihr kann die Pflicht zur Nutzung erneuerbarer Energien erfüllt werden, ohne dass die Gas-Brennwertheizung dafür angepasst oder um zusätzliche Systeme zur Nutzung erneuerbarer Energien (Solarthermieanlage u. Ä.) ergänzt werden muss.

Die wichtigsten Vorteile von Flüssiggas sehen Sie auch in unserem Video:

Verbraucher/-innen sind mit Pelletheizungen unabhängig von Erdgasnetzen und erfüllen das Heizungsgesetz. Das geht aber auch mit Flüssiggasheizungen, die in der Investition in der Regel günstiger sind. Wer außerdem Kundin bzw. Kunde eines Flüssiggasversorgers ist, der auch Bio-Flüssiggas anbietet, kann die steigenden Vorgaben zur Nutzung erneuerbarer Energien besonders einfach erfüllen und bleibt auch in Zukunft sicher und einfach versorgt, ohne eine Wärmepumpe oder Solarthermieanlage nutzen zu müssen.

Haben Sie Interesse an einer zuverlässigen Wärmeversorgung mit (Bio-)Flüssiggas? Dann melden Sie sich jetzt bei uns: per E-Mail an info@fluessiggas.de oder telefonisch unter 02151 – 917 3029.

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