Wie jede Heizungsart hat auch die Wärmepumpe Vor- und Nachteile. Wir klären Sie darüber auf, welche Herausforderungen die Anschaffung und der Einsatz einer Wärmepumpe mit sich bringen können und ob sich die Nutzung einer anderen Heizungsart vielleicht mehr lohnt.
Teure Anschaffung: Wie viel kann eine Wärmepumpe kosten?
Die Anschaffung einer Wärmepumpe ist oft mit hohen Kosten verbunden. Die genauen Preise hängen von der Art der eingesetzten Wärmepumpe ab. Sie können nach Abzügen von Fördergeldern immer noch zwischen 10.000 bis 30.000 Euro für den Verbraucher betragen – und liegen damit deutlich über den Kosten für die Anschaffung einer Gasheizung.
Zusätzlich ist es für einige Wärmepumpenarten notwendig, Vorbereitungen zur Erschließung der genutzten Energiequelle zu treffen. So muss zum Beispiel für den Einsatz einer Luftwärmepumpe eine hydraulische Anbindung geschaffen werden. Für die Nutzung der Erdwärme durch die meisten Sole-Wasser-Wärmepumpen müssen Tiefenbohrungen durchgeführt werden, welche zum Teil besondere Genehmigungen erfordern.
Problem Bestandsbau: Wie gut muss mein Gebäude gedämmt sein?
Damit eine Wärmepumpe effektiv betrieben werden kann, müssen auch innerhalb des Gebäudes einige Voraussetzungen erfüllt werden. Die meisten Wärmepumpen funktionieren nur effizient und kostengünstig bei einer möglichst niedrigen Vorlauftemperatur. Um diese Bedingung in Bestandsgebäuden zu erfüllen, sollte der energetische Zustand des Gebäudes möglichst gut sein. Noch dazu sind meist großflächige Heizkörper oder Fußbodenheizungen erforderlich, die viel Wärme an ihre Umgebung abgeben können. Um diese Voraussetzungen im Bestandsbau zu schaffen, sind oft kostenintensive Renovierungen und Umbauarbeiten nötig.
Fehlende Fachkräfte: Wie lang sind die Wartezeiten für Wärmepumpen?
Momentan ist für die Lieferung einer einfachen Wärmepumpe mit Wartezeiten von bis zu anderthalb Jahren zu rechnen; auch bis zur Installation kann es einige Monate dauern. Durch den anhaltenden Fachkräftemangel in der Handwerksbranche schaffen es die meisten Handwerksbetriebe aktuell nicht mehr, den vielen Anfragen rechtzeitig nachzukommen. Es gibt zu wenig qualifiziertes Personal, das Wärmepumpen fachgerecht einbauen kann.
Dazu stellt die gerade auf dem Weltmarkt herrschende Situation eine weitere Hürde dar: Oft mangelt es auch an den entsprechenden Materialien, um alle angefragten Wärmepumpen einbauen zu können.
Heizen mit Strom: eine Belastung für Geldbörse und Umwelt?
Eine elektrische Wärmepumpe benötigt für den Betrieb grundsätzlich Strom. Wenn die Leistung der Wärmepumpe nicht ausreicht, muss sie für die Beheizung von Wohnflächen und die Warmwasserbereitung im schlechtesten Fall ausschließlich auf Strom zurückgreifen. Beispiel: Ein saniertes Altbau-Einfamilienhaus mit Wärmedämmung und 120 m2 Wohnfläche hat einen Gebäudewärmebedarf von etwa 9,6 kW. Erbringt die Wärmepumpe weniger Leistung, verbraucht sie mehr Strom.
Diese Abhängigkeit von Strom kann einige Probleme verursachen: Im Jahr 2022 sind die Strompreise extrem angestiegen. Abhängig davon sind die Kosten für die Energieversorgung mit stromabhängigen Wärmepumpen stark angestiegen.
Dazu ist Heizen mit Strom selten umweltfreundlich. Auch wenn der Anteil an grünem Strom in Deutschland immer weiter ansteigt, wird ein Großteil des verbrauchten Stroms noch mithilfe fossiler Energiequellen erzeugt. Darüber hinaus kann eine falsch ausgelegte Wärmepumpe Kosten unnötig in die Höhe treiben: Durch eine fehlerhafte Einstellung kann der Stromverbrauch stark ansteigen.
Auch die Versorgungssicherheit von Haushalten mit Wärmepumpen könnte durch die Abhängigkeit von Stromnetzen in Zukunft beeinflusst werden: Experten warnen davor, dass lokale Niedrigvolt-Ortsnetze durch die übermäßige Installation der Geräte künftig überlastet werden können. Die Bundesnetzagentur hat deshalb ein Eckpunktepapier veröffentlicht, das eine temporäre Stromrationierung für Wärmepumpen und Elektroauto-Ladestationen einplant, wenn die Netze zeitweilig zu stark ausgelastet sind.
Eine Option zu strombetriebenen Wärmepumpenmodellen ist die Gaswärmepumpe.
Prognose der Stromkosten: Arbeitet die Wärmepumpe effizient?
Wie effizient eine Wärmepumpe läuft, kann mithilfe der Jahresarbeitszahl (JAZ) ermittelt werden: Sie gibt das Verhältnis der eingesetzten Strommenge und der ausgehenden Wärmemenge innerhalb eines Jahres wieder. Anhand der Heizleistung der Wärmepumpe, den Heizstunden und der JAZ lassen sich auch Stromverbrauch und Stromkosten ermitteln.
Nachfolgend ein Beispiel für den Verbrauch und die Kosten bei verschiedenen Jahresarbeitszahlen und Strompreisen:
Heizleistung Wärmepumpe
10 kW
10 kW
Heizstunden/Jahr
2.000
2.000
JAZ
3
5
Stromverbrauch/Jahr
6.667 kWh
4.000 kWh
Stromkosten/Jahr bei 0,28 €/kWh
1.866,76 €
1.120 €
Stromkosten/Jahr bei 0,38 €/kWh
2.533,46 €
1.520 €
Hier zeigt sich, dass gerade eine niedrige JAZ bzw. Effizienz der Wärmepumpe zu hohen Stromkosten führt.
Planung der Wärmepumpe: Lautstärke bedacht?
Aktuelle Wärmepumpenmodelle können während des Betriebs eine Lautstärke von 60 dB erreichen – vergleichbar mit einer Unterhaltung in üblicher Lautstärke. Beispielsweise verursachen Luft-Wasser-Wärmepumpen durch ihre Funktionsweise große Luftströme und dadurch Geräusche im Ventilator. Das sollte bei der Standortwahl und Planung für die Wärmepumpe beachtet werden. Dabei spielen auch Abstände zu Nachbargrundstücken und anderen Gebäuden eine große Rolle.
Eine gute Alternative: Heizen mit (Bio-)Flüssiggas
Die Anschaffung und effektive Nutzung einer Wärmepumpe stellt für viele Verbraucher eine große finanzielle und planerische Herausforderung dar. Deswegen ist es ratsam, sich vor der Entscheidung für die Wärmepumpe nach Alternativen zu erkundigen.
Hier erweist sich die Gasheizung weiterhin als gute Wahl: Vor allem durch ihre vergleichsweise niedrigen Anschaffungskosten und dank ihrer einfachen und schnellen Installation. Aber auch andere Schwächen der Wärmepumpe kann die Gasheizung ausgleichen: Sie funktioniert in Bestandsgebäuden effizient und kann ohne große Umbauarbeiten einfach realisiert werden. Aus diesen und weiteren Gründen entscheiden sich viele Verbraucher weiterhin für eine Gasheizung anstatt einer Wärmepumpe. Besonders die Flüssiggasheizung ist durch die hohe Versorgungssicherheit, die der Energieträger bietet, eine gute Alternative.
Wenn mindestens 65 % Bio-Flüssiggas bezogen wird, lässt sich so sogar die 65 % Regelung mit der Gasbrennwertheizung erfüllen. Gasheizungen können auch mit 100 % Bio-Flüssiggas oder als Hybridvariante in Kombination mit anderen regenerativen Heiztechnologien verwendet werden.
Sie haben Interesse an (Bio-)Flüssiggas als Energieträger für Ihre Heizlösung? Dann melden Sie sich jetzt bei uns:per E-Mail an info@fluessiggas.de oder telefonisch unter 02151 – 917 3029.