Innenansicht einer Industriehalle mit Werkstattheizung.

Werkstattheizung: Arten, Energieträger und mehr

Schreinereien, Autowerkstätten, Hobbykeller und andere Werkstätten müssen – wie andere Räume, in denen sich Menschen aufhalten – in den kühlen Jahreszeiten beheizt werden. Wir geben Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Ausführungen der Wekstattheizung und verraten Ihnen, warum sich (biogenes) Flüssiggas zum Beheizen Ihrer Werkstatt eignet.

Werkstattheizung: Definition und Anforderungen

Was ist eine Werkstattheizung?

Eine Werkstattheizung ist ein Heizsystem, das sich speziell für das Beheizen von privat oder gewerblich genutzten Werkstätten eignet. Denn Werkstattheizungen sind auf andere Anforderungen ausgelegt als Heizungen für Wohn- oder Büroräume. Nachfolgend eine Übersicht über die wichtigsten Bedingungen, die bei der Auswahl von Heizsystemen für Werkstätten berücksichtigt werden sollten:

 

Großer Raum

Bei einer Werkstatt handelt es sich meist um einen großen Raum, oft auch um eine Halle mit hoher Deckenhöhe – dementsprechend leistungsstark muss die Werkstattheizung sein, um den Raum mit Wärme zu versorgen.

 

Arbeitstemperaturen

Da in Werkstätten körperlich gearbeitet wird, empfehlen sich hier niedrigere Raumtemperaturen als in Wohn- und Büroräumen. In den Technischen Regeln für Arbeitsstätten ASR A3.5 werden folgende Mindestwerte für die Lufttemperatur in Arbeitsräumen gegeben:

Überwiegende KörperhaltungLeichte ArbeitMittelschwere ArbeitSchwere Arbeit
Sitzen+20 °C+19 °C
Stehen, Gehen+19 °C+17 °C+12 °C

Die verschiedenen Abstufungen der Arbeitsschwere werden wie folgt definiert:

  • Leicht: zum Beispiel leichte Hand-/Armarbeit bei ruhigem Sitzen bzw. Stehen verbunden mit gelegentlichem Gehen
  • Mittel: zum Beispiel mittelschwere Hand-/Arm- oder Beinarbeit im Sitzen, Gehen oder Stehen
  • Schwer: zum Beispiel schwere Hand-/Arm-, Bein- und Rumpfarbeit im Gehen oder Stehen

Unabhängig von der Schwere der Arbeit soll die Lufttemperatur in der Werkstatt jedoch nicht über +26 °C liegen.

 

Luftwechsel

Werkstätten werden oft bei offener Tür bzw. offenem Tor genutzt; beispielsweise Garagen von Autowerkstätten. Auch hier spielt die Leistungsfähigkeit der Werkstattheizung eine Rolle, verbunden mit einer möglichst hohen Energieeffizienz, um die Heizkosten niedrig zu halten und das Klima zu schonen.

 

Warum eine Werkstattheizung nutzen?

Wie alle anderen Räume, in denen sich Menschen dauerhaft aufhalten, müssen auch Werkstätten geheizt werden; um für das Wohlbefinden der darin Tätigen zu sorgen, aber auch um ihre Gesundheit zu erhalten. Das Beheizen von Werkstätten ist in der Verordnung über Arbeitsstätten (Arbeitsstättenverordnung – ArbStättV) rechtlich vorgeschrieben – Arbeitgebern, die nicht für die gesundheitlich zuträglichen Raumtemperaturen in einer Werkstatt sorgen, droht ein Bußgeld in Höhe von 2.000 €.

Zudem gibt es Maschinen, Werkzeuge und – meist flüssige – Verbrauchsmaterialien, die im Winter per Werkstattheizung vor Frost geschützt werden müssen.

 

Arten und Funktionsweise der Werkstattheizung

Welche Arten der Werkstattheizung gibt es?

Wer eine Werkstatt beheizen will, hat die Wahl zwischen verschiedenen Heizsystemen, die sich vor allem in ihrer Funktionsweise und der Art des eingesetzten Energieträgers unterscheiden. Die Entscheidung für eine bestimmte Werkstattheizung sollte vor allem den individuellen Gegebenheiten in der Werkstatt folgen – denn nicht jedes Heizsystem ist für alle Werkstätten gleich gut geeignet. Nachfolgend eine Übersicht über gängige Arten der Werkstattheizung:

 

Heizlüfter

Heizlüfter (auch Lufterhitzer oder Heizgebläse genannt) zählen zu den bekanntesten Werkstattheizungsarten. Mit Gas, Öl oder elektrisch betrieben, können sie in vergleichsweise kurzer Zeit Wärme liefern. Zu unterscheiden sind mobile Heizlüfter – darunter sogenannte Heizkanonen, die sich vor allem zum punktuellen Heizen eignen – und solche, die beispielsweise an der Decke der Werkstattheizung installiert werden und auf die Beheizung des gesamten Raums ausgelegt sind.

Da Heizlüfter die Luft direkt erwärmen, sollte die Werkstatt über eine gute Wanddämmung verfügen und nur eine geringe Luftwechselrate aufweisen, da sonst viel Wärme ungenutzt verloren geht. Zudem empfiehlt sich der Betrieb elektrischer Heizlüfter ohne den Einsatz erneuerbarer Energien bzw. selbst erzeugtem Strom nur für kurze Zeit, da diese mehr Energiekosten verursachen können als gas- und ölbetriebene Geräte.

 

Infrarotheizung

Infrarotheizungen (oder Heizstrahler, Wärmewellenheizungen, Strahlungsheizungen) erwärmen Oberflächen, nicht die Raumluft. Daher eignen sie sich besonders zum effizienten, zielgerichteten Beheizen beispielsweise von Arbeitsplätzen oder zum Entfrosten von Rohren und Anlagen. Das ist vor allem in großen Hallen, in denen nicht die gesamte Raumluft erwärmt werden muss, von Vorteil. Mehr zum Beheizen speziell von Hallen erfahren Sie auf unserer Seite Hallenheizung: Einsatz, Modelle und Wartung.

Auch hier kann der Einsatz strombetriebener Ausführungen zu hohen laufenden Kosten führen.

 

Holzofen

Holzöfen erwärmen die Raumluft und geben gleichzeitig Strahlungswärme ab. Sie werden grundsätzlich fest installiert, benötigen eine Abgasführung ins Freie und müssen regelmäßig durch einen Schornsteinfeger geprüft werden. Auch das Nachlegen der Holzscheite trägt dazu bei, dass Holzöfen im Vergleich zu anderen Heizlösungen für Werkstätten als wenig komfortabel gelten.

 

Wie funktioniert eine Werkstattheizung?

Die Funktionsweisen bzw. Mechanismen von Werkstattheizungen lassen sich in zwei grundlegende Arten unterscheiden:

 

Konvektion

Mechaniker arbeitet in Werkstatt an tragbarem Ventilator.

 

Bei Werkstattheizungen, die das Prinzip der Konvektion nutzen, wird Luft erhitzt und im Raum verteilt. Dadurch wird – bei entsprechend leistungsstarken bzw. sinnvoll platzierten Geräten – die gesamte Raumluft erwärmt. Da allerdings warme Luft aufsteigt, ist die auf diese Weise erzeugte Wärme oft ungleichmäßig im Raum verteilt. Zudem erzeugen Konvektionsheizungen einen Luftstrom, der als störend empfunden werden kann.

Werkstattheizungen, die nach diesem Prinzip arbeiten, lassen sich wie folgt unterteilen:

 

Direkte Lufterhitzer

Schaubild: Funktionsweise eines direkten Lufterhitzers.

Direkte Lufterhitzer werden mit einem Brennstoff (zum Beispiel Gas oder Öl) betrieben. Hier heizt eine offene Flamme innerhalb der Anlage die einströmende Luft auf – ein effizienter Mechanismus, der für schnell für Raumwärme sorgt.

Wegen der Freisetzung von CO2 sollten direkte Lufterhitzer nur in gut belüfteten Werkstätten oder solchen, in denen ein zuverlässiges Belüftungssystem vorhanden ist, genutzt werden. In geschlossenen Räumen dürfen sie nur im Betrieb sein, wenn keine Menschen oder Tiere anwesend sind.

 

Indirekte Lufterhitzer

Schaubild: Funktionsweise eines indirekten Lufterhitzers.

Bei indirekten Lufterhitzern befindet sich die Flamme, welche für Heizwärme sorgt, in einer abgedichteten Brennkammer. Ein Wärmetauscher überträgt die Wärme an die Luft, während die entstehenden Schadstoffe über einen Schornstein abgeführt werden. Zwar sind indirekte Lufterhitzer nicht so effizient wie direkte und nicht mobil zu nutzen, doch eignen sie sich auch für den Betrieb in geschlossenen Räumen.

 

Strahlung

Heizstrahler.

 

Werkstattheizungen, die Strahlungswärme erzeugen, erwärmen Gegenstände und Körper direkt mittels Infrarotstrahlen – vergleichbar mit der Sonne. Dadurch arbeiten Infrarotstrahler effizienter als Lufterhitzer. Zudem gilt die auf diese Weise erzeugte Wärme oft als behaglicher als Konvektionswärme.

 

Wie installiert man eine Werkstattheizung?

Viele Ausführungen der Werkstattheizung – zum Beispiel Infrarotheizstrahler – lassen sich einfach mithilfe eines Schnellmontagesystems installieren. Bei Hallenheizungen ist die Montage je nach Deckenhöhe aufwendiger, wird aber auf Wunsch oft von den Herstellern selbst durchgeführt.

 

Wie wartet man eine Werkstattheizung?

Auf welche Weise und wie oft eine Werkstattheizung gewartet werden sollte oder muss, hängt von der Art des Heizsystems ab. Die Wartung beispielsweise einer gasbetriebenen Werkstattheizung muss jährlich nach den Arbeitsblättern G 638-1 und 2 des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) erfolgen. Unabhängig davon sollte jede Werkstattheizung regelmäßig auf ihre Funktion geprüft werden.

 

Werkstattheizung: mit Flüssiggas netzunabhängig und bereit für die Zukunft

Die Wahl des Energieträgers ist beim Heizen ebenso wichtig wie die Wahl der Heiztechnik – denn die Art der eingesetzten Energie entscheidet langfristig über die Höhe der Heizkosten und die Zukunftsaussichten für das gesamte Heizsystem.

Gerade für Werkstätten, die autark, aber so versorgungssicher wie möglich betrieben werden sollen, eignet sich Flüssiggas: umweltfreundlicher als Öl, im Gegensatz zu Erdgas netzunabhängig per Tankwagen geliefert und derzeit günstiger* sowie zuverlässiger als die witterungsbedingte Nutzung von Sonnenenergie. Während mobile Heizgeräte mit Propangasflaschen betrieben werden können, lohnt sich für fest installierte Werkstattheizungen die Platzierung eines Flüssiggastanks. Hier wird das Flüssiggas per Tankwagen geliefert – völlig bedarfsgerecht.

Zudem ist eine flüssiggasbetriebene Werkstattheizung offen für die geplante Verschärfung des Gebäudeenergiegesetzes – denn die biogen hergestellte Variante von Flüssiggas lässt sich für alle Anlagen verwenden, für die auch herkömmliches Flüssiggas geeignet ist, und kann unter anderem zur Erfüllung der 65-%-Regelung zum Einsatz erneuerbarer Energien genutzt werden.

 

Möchten Sie Ihre Werkstattheizung mit (Bio-)Flüssiggas betreiben? Dann melden Sie sich gern bei uns: per E-Mail an info@fluessiggas.de oder telefonisch unter 02151 – 917 3029.

 

* Zum Beispiel Vergleich durchschnittlicher Erdgaspreis in ct/kWh für ein Einfamilienhaus mit 20.000 kWh Jahresverbrauch, Erdgas-Zentralheizung mit Warmwasserbereitung, jeweils aktuelle Sondervertragskundentarife im Markt, Grundpreis anteilig enthalten, nicht mengengewichtet (Quelle: BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V., Stand: März 2024) mit durchschnittlichem Flüssiggaspreis vom November 2023 bei Abnahmemenge von 3.000 l (Quelle: https://brennstoffboerse.de).

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