Grundsätzlich können Hallenheizungen in zwei verschiedene Kategorien aufgeteilt werden: zentrale und dezentrale Systeme. Hierbei spielt der Energieträger keine Rolle; ob eine Hallenheizung Strom, Öl oder Gas verwendet ist egal – der Aufbau der Heizung ist relevant.
Zentrale Heizsysteme
Bei den zentralen Systemen wird Wärme zentral gewonnen; meist geschieht dies außerhalb des zu beheizenden Raums. Dafür werden Energiesysteme wie beispielsweise ein Brennwertkessel oder eine Pelletheizung verwendet; optional Fernwärme. Die gewonnene Wärme wird dann über ein Medium wie etwa Wasser oder Dampf in die Halle geleitet und dort an den Raum abgegeben.
Dezentrale Heizsysteme
Bei einer dezentralen Wärmeversorgung wird die Wärme direkt in dem Raum erzeugt, für den sie verwendet werden soll. Es werden mehrere Geräte an verschiedenen Stellen im Raum platziert, um die Wärme möglichst effektiv zu verteilen. Hier kommen Geräte wie zum Beispiel gasbetriebene Brenner zum Einsatz, die warme Luft in den Raum blasen, oder etwa Infrarotheizungen wie Dunkelstrahler oder Hellstrahler.
Welche Hallenheizungssysteme können mit Flüssiggas betrieben werden?
Zum Betrieb einer Hallenheizung können viele verschiedene Energieträger verwendet werden. Als Alternative zu Heizöl, das immer seltener zum Heizen genutzt wird, hat sich das ebenso netzunabhängige, aber umweltfreundlichere Flüssiggas bewährt. Die Vorteile des Heizens mit Flüssiggas kommen bei den Hallenheizungssystemen zum Zug, die sich mit Flüssiggas betreiben lassen. Darunter:
Brennwert-Warmlufterzeuger
Warmlufterzeuger zählen zu den Konvektionsheizungen: Das sind Heizsysteme, welche die Raumtemperatur über die Raumluft erhöhen. Sie nehmen kalte Luft auf, erwärmen diese im Inneren der Heizung und geben Sie dann wieder an die Umgebung ab. Dieser Vorgang wird so oft wiederholt, bis die Luft im Raum die gewünschte Temperatur erreicht hat. Warmlufterzeuger können als dezentrales und auch als zentrales Heizsystem verwendet werden. Warmlufterzeuger sind sehr vielseitig einsetzbar und eignet sich für verschiedene Anwendungszwecke. Besonders vorteilhaft ist, dass Brennwert-Warmlufterzeuger gut dazu verwendet werden können, um Hallen frostfrei (bei etwa 5 °C) zu halten.
Zu beachten ist, dass in einem mit dem Warmlufterzeuger beheizten Raum ausreichend Luftzirkulation herrschen muss, damit die warme Luft nicht nur zur Hallendecke aufsteigt. Durch die Luftzirkulation können jedoch Staub und andere Partikel aufgewirbelt werden. Deswegen eignen sich Konvektionsheizungen nicht für Hallen, in denen Verwirbelungen ein Risiko darstellen können. Darüber hinaus wird die Luftqualität generell durch die heiße und trockene Luft beeinflusst. Das Heizen mit Konvektionsheizungen kann außerdem energieaufwendig sein, wenn sehr große Luftvolumen erhitzt werden müssen. Auch beachtet werden sollte, dass der Einsatz von Warmluftheizungen durch die entstehenden Luftströme mit einer hohen Geräuschentwicklung verbunden ist.
Besonders geeignet für:
- Hallen frostfrei halten
- Hallenhöhe unter 4 Meter
Ungeeignet für:
- Hallenhöhe über 4 Meter
- Hallen, in denen keine Luftbewegung entstehen darf
- Leiser Betrieb (> 45 dB)
- Zonenbeheizung
Industriefußbodenheizungen
Grundsätzlich unterscheidet sich die Funktionsweise der industriellen Fußbodenheizung nicht von der in Wohngebäuden eingesetzten Fußbodenheizung. Die Industriefußbodenheizung besteht aus Heizleitungen, die im Bodenaufbau verlegt werden und mit Wasser befüllt sind. Die Wärme kann so aus dem Boden aufsteigend an den Raum abgegeben werden. Das Wasser wird meist außerhalb der Halle in einem Kessel erhitzt, weshalb es sich um ein dezentrales Heizsystem handelt.
Vorteilhaft bei der Verwendung der Industriefußbodenheizung ist, dass der Betrieb leise ist und gleichzeitig keine Luftbewegung erzeugt. Eine Zonenbeheizung ist mit der Industriefußbodenheizung nicht möglich, jedoch sorgt sie dafür, dass die Wärme sehr gleichmäßig im Raum verteilt wird. Bei diesem Heizsystem dauert es länger als bei anderen Heizsystemen, bis die gewünschte Raumtemperatur erreicht wird.
Besonders geeignet für:
- Leiser Betrieb (< 45 dB)
- Betrieb ohne Luftbewegung
Ungeeignet für:
- Hallenhöhe über 4 Meter
- Schnelles Aufheizen der Halle
- Zonenbeheizung
Hallenheizung mit Infrarotstrahlern (Hellstrahler und Dunkelstrahler)
Bei der Wärmeerzeugung mit Infrarotstrahlern kann zwischen zwei verschiedenen Arten entschieden werden: Hellstrahler und Dunkelstrahler. Beide Arten funktionieren nach dem gleichen Grundprinzip und nutzen Infrarotwärme. Im Gegensatz zu Konvektionsheizern erhitzen sie ihre Umgebung nicht, in dem sie ihre Umgebungsluft erhitzen, sondern sie erwärmen Personen und Gegenstände im direkten Umfeld über Wärmestrahlen. Der Effekt ähnelt dabei etwa der Hitzeübertragung durch Sonnenlicht.
Der Unterschied zwischen Hellstrahlern und Dunkelstrahlern liegt darin, dass bei Dunkelstrahlern die heißen Heizelemente abgedeckt sind, während sie bei Hellstrahlern unbedeckt bleiben. Bei Hellstrahlern besteht aus diesem Grund Verbrennungsgefahr, der Betrieb ohne Abdeckung ermöglicht jedoch eine höhere Betriebstemperatur von 300 bis 650 °C, während Dunkelstrahler 70 bis 280 °C erreichen.
Der Einsatz dieser Heizsysteme eignet sich nur bei Deckenhöhen über 4 Meter. Sie werden als dezentrale Heizsysteme verwendet und erzeugen keine Luftbewegungen. Infrarotstrahler sind besonders leistungsstark und haben gleichzeitig nur eine kurze Aufheizzeit: Die Strahlungsheizung eignet sich durch ihre schnelle Reaktion besonders gut dazu, kurzzeitig und gezielt zu heizen. So können einzelne Raumteile schnell und effektiv erwärmt werden. Ein weiterer Vorteil der Nutzung von Infrarotwärme ist zusätzlich, dass mit diesem System oft eine Menge Energie eingespart werden kann.
Besonders geeignet für:
- Hallenhöhe über 4 Meter
- Sehr schnelles Aufheizen der Halle
- Betrieb ohne Luftbewegung
- Zonenbeheizung
- Leiser Betrieb (> 45 dB)
Ungeeignet für:
Deckenstrahlplatten
Ein Heizsystem mit Deckenstrahlplatten zählt zwar zu den Infrarotheizungen, arbeitet jedoch auch mit Wasser als Medium zur Wärmeübertragung. Hinter den Infrarotplatten, die an der Decke angebracht werden, verlaufen Wasserleitungen. So kann zusätzlich zur Wärmeübertragung durch das heiße Wasser auch Wärme über Infrarotstrahlen an den Raum abgegeben werden. Die Platten können zielgerichtet Wärme von der Decke herab in die Halle abstrahlen. Meist wird diese Art der Heizung als zentrales Heizsystem verwendet, es kann jedoch auch dezentral eingesetzt werden.
Dieses Heizsystem kombiniert die Vorteile einer Infrarotheizung mit den Vorteilen der Wärmeübertragung durch Wasser. Es kann im Gegensatz zu Hell- und Dunkelstrahlern auch bei vergleichsweise niedrigen Deckenhöhen (unter 4 Meter) eingesetzt werden. Dabei kommt es nicht zu Luftbewegungen oder lauten Geräuschentwicklungen.
Besonders geeignet für:
- Leiser Betrieb (< 45 dB)
- Betrieb ohne Luftbewegung
- Hallenhöhe unter 4 Meter
- Zonenbeheizung
Ungeeignet für:
- Sehr schnelles Aufheizen der Halle
- Hallenhöhe über 4 Meter
Welche Hallenheizung eignet sich für welchen Gebäudetyp?
Anhand der baulichen Anforderungen der Halle lässt sich eine grundsätzliche Vorauswahl an Heizungsarten treffen: