Biolandwirt und Nutzer von Futuria Propan Christian May in seinem Schweinestall mit Tieren.

Flüssiggas in der Landwirtschaft: Anwendungen und Vorteile

Landwirtschaftsbetriebe brauchen für verschiedene Anwendungen große Energiemengen – meist abseits von Erdgas- und Fernwärmenetzen. Als bewährter netzunabhängiger Energieträger erfüllt Flüssiggas die Anforderungen in der Landwirtschaft und bietet gerade in der biogenen Variante zusätzliche Vorteile. Nachfolgend erhalten Sie einen Überblick.

Vielfältige Anwendungen für Flüssiggas in der Landwirtschaft

Flüssiggas (LPG, Liquefied Petroleum Gas) ist ein netzunabhängiger Energieträger, der sich unter anderem durch seine vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten auszeichnet. So können Landwirtschaftsbetriebe den Energiebedarf vieler Arbeitsabläufe allein mit Flüssiggas decken. Zum Beheizen von Gebäuden und ähnliche Zwecke stellt ein ortsfester Flüssiggastank die nötige Energiemenge bereit.

 

Beheizung von Wohnräumen und Warmwasserbereitung

Hunderttausende Haushalte und Betriebe in Deutschland nutzen Flüssiggas zum Heizen von sowie zur Warmwasserbereitung. Selbstverständlich können auch Landwirtinnen und Landwirte ihre Wohnräume auf diese Weise mit Wärme versorgen. Als Heiztechnik kommt hier zum Beispiel die bewährte Gas-Brennwerttherme infrage – auch in Kombination mit einer Anlage zur Nutzung erneuerbarer Energien wie eine Wärmepume oder Solarthermieanlage.

 

Stallbeheizung

Mit dezentralen Flüssiggasheizungen wie Infrarotstrahlern und Warmluftgebläsen kann punktgenau geheizt und den unterschiedlichen Bedürfnissen der Tiere entsprochen werden. Bei der Verbrennung von Flüssiggas entstehen kaum Ruß oder Asche und so gut wie kein Feinstaub – zum Wohl der Tiere.

Mehr über die verschiedenen Heizungsarten für Hallen – vom Brennwert-Warmlufterzeuger bis zur Hallenheizung mit Infrarotstrahlern – erfahren Sie auf unserer Seite Hallenheizung: Einsatz, Modelle und Wartung.

 

Trocknung und Lagerung von Pflanzenerzeugnissen

Getreide, Heu, Kräuter und mehr lassen sich mithilfe von flüssiggasbetriebenen Trocknern behandeln. Diese blasen warme Luft flächendeckend bei konstanter Temperatur über die Erzeugnisse und halten sie dadurch frei von Schädlingen und Schimmel.

 

Anfahren von Biogas-Anlagen

Mit Flüssiggas können Fermenter innerhalb von 6 bis 8 Wochen auf die erforderliche Betriebstemperatur gebracht werden. Dies erfolgt über das vorhandene Heizungssystem. Um die benötigte Wärmeenergie bereitstellen zu können, wird zum Beispiel eine mobile Heizzentrale oder ein BHKW verwendet. Auch der Einsatz der biogenen Flüssiggas-Variante (Bio-Flüssiggas) ist hier möglich. Besonders interessant kann dies für landwirtschaftliche Betriebe sein, die hohen Wert auf emissionsreduzierte Prozesse legen.

 

Pflanzenzucht

Ein Gewächshaus heizen ohne Strom, Kohle oder Heizöl: Flüssiggasbetriebene Anlagen machen das möglich, indem sie die zugeführte Energie nahezu verlustfrei im Wärme umwandeln. Mit ihnen lassen sich Gewächshäuser ohne Unterbrechungen bei minimaler Temperaturtoleranz beheizen – unabhängig von Jahreszeit und wechselnden Witterungseinflüssen. Für ein gelingendes Wachstum der Pflanzen sorgen flüssiggasbetriebene Warmluftgebläse noch aus einem anderen Grund: Da es sich bei Flüssiggas um einen fossilen Energieträger handelt, wird bei seinem Einsatz CO2 freigesetzt – zwar weniger als bei der Verbrennung von Heizöl, aber genug, dass es den Pflanzen als Dünger zugutekommt.

 

Frostschutz

Mithilfe von Geräten wie einem Frostbuster oder Frostguard lassen sich Frostepisoden im Frühjahr überbücken, damit Obstbäume und Weinstöcke diese ohne Schäden überstehen. Die nützlichen Geräte lassen sich ganz flexibel mit Flüssiggas betreiben. So sorgt beispielsweise ein Frostbuster per Turbine für Temperaturen zwischen 80 °C und 100 °C. Die warme Luft wird mithilfe von Quergebläsen auf die Obstplantagen und Weinberge verteilt.

 

Unkrautvernichtung

Flüssiggasbetriebene Geräte zur großflächigen thermischen Bekämpfung von Unkraut arbeiten mithilfe offener Flammen oder Infrarotstrahlung.

 

Erzeugung von Strom

Da viele Betriebsabläufe in der Landwirtschaft Strom benötigen, kann der Betrieb eines Flüssiggas-BHKW (Blockheizkraftwerk) sinnvoll sein. Dieses erzeugt auf besonders effiziente Weise Wärme und Strom gleichzeitig. Überschüssig produzierter Strom kann gegen Vergütung in das öffentliche Netz eingespeist werden.

Vorteile von Flüssiggas in der Landwirtschaft

Hier erhalten Sie einen Überblick über die Vorteile der Energieversorgung mithilfe eines ortsfesten Flüssiggastanks:

 

Netzunabhängige Versorgung

Flüssiggas wird bedarfsgerecht per Tankwagen geliefert. Die Versorgung erfolgt also unabhängig von Erdgas- oder Fernwärmenetzen.

 

Vielfältige Lösungen

Die Vielseitigkeit von Flüssiggas betrifft sowohl die Vielzahl der Anwendungen, die sich damit versorgen lassen, als auch die Platzierung und die Größe der Flüssiggastanks: Diese lassen sich oberirdisch, unterirdisch, halboberirdisch oder in Räumen platzieren und ganz nach dem Energiebedarf des Landwirtschaftsbetriebs dimensionieren. So lässt sich genügend Energie für die teils energieintensiven Arbeitsabläufe bevorraten, ohne zu oft neues Flüssiggas nachbestellen zu müssen.

 

Hohe Versorgungssicherheit

Flüssiggas ist in ausreichender Menge verfügbar. Im Flüssiggastank bevorratet ist es jederzeit direkt vor Ort an der Verbrauchsstelle nutzbar. Auf diese Weise profitieren Landwirtschaftsbetriebe gegenüber witterungsbedingten Optionen wie Solaranlagen und Wärmepumpen von einer konstant hohen Versorgungssicherheit.

 

Bezahlbare Investition

Der Wechsel zu einer flüssiggasbetriebenen Gas-Brennwertheizung ist im Vergleich zu anderen Heiztechniken wie einer Wärmepumpe auch ohne staatliche Förderung in der Anschaffung vergleichsweise günstig.

 

Sichere Verwendung

Der Einsatz von Flüssiggastanks läuft von der Planung über die Installation bis hin zur regelmäßigen Prüfung nach festen Regeln – zusammengefasst in der Technischen Regel Flüssiggas (TRF) – ab und darf ausschließlich von Fachpersonal durchgeführt werden. Der Energieträger selbst ist nicht gewässerschädigend und verdampft im unwahrscheinlichen Fall eines Austritts aus der Flüssiggasanlage rückstandsfrei. Daher ist eine Energieversorgung mithilfe ortsfester Flüssiggastanks auch in Wasserschutzgebieten erlaubt.

 

Bewährte Technik

Ob Gas-Brennwertheizung, Heizgebläse oder Infrarotheizung: Flüssiggasbetriebene Heiztechnik ist technisch ausgereift und hat sich bereits in Millionen von Haushalten und Betrieben bewährt.

 

Vergleichsweise geringe CO2-Emissionen und -Bepreisung

Beim Einsatz von Flüssiggas wird weniger CO2 freigesetzt als durch die Verbrennung von Heizöl. Dementsprechend niedriger ist auch die CO2-Bepreisung, die sich auf die Verbraucherpreise auswirkt und perspektivisch steigen wird.

 

Erfüllung der Pflicht zur Nutzung erneuerbarer Energien

Zwar sind viele Gebäude landwirtschaftlicher Betriebe wie Ställe von der Pflicht zur Nutzung erneuerbarer Energien nach Gebäudeenergiegesetz (GEG, oft Heizungsgesetz genannt) ausgenommen – für das Beheizen beispielsweise von Wohnräumen gelten Sie jedoch. Wer Flüssiggas nutzt, kann sie besonders einfach erfüllen: mit Bio-Flüssiggas.

 

Mehr über die Versorgung von Landwirtschaftsbetrieben mit Bio-Flüssiggas erfahren Sie anhand des folgenden Beispiels des Biohofs May.

Beispiel: Bio-Flüssiggas für Biohof

Malerisch in der bayerischen Rhön gelegen, steht der Biohof May für artgerechte Schweinehaltung. Der Öko-Landwirt versorgt seine 400 Tiere mit hochwertigem Biofutter aus eigenem Anbau: Getreide trocknet er mit Futuria Propan, dem ersten biogenen Flüssiggasprodukt im deutschen Markt.

Das biogene Flüssiggas entsteht als Nebenprodukt bei der Herstellung von Biokraftstoffen: aus organischen Rest- und Abfallstoffen sowie nachwachsenden Rohstoffen. Dazu gehören zum Beispiel Abfälle aus der Lebensmittelindustrie, wie gebrauchte Speisefette. Hier sind die Verantwortlichen kontinuierlich auf der Suche nach weiteren potenziellen Rohstoffen, aus denen sich das biogene Flüssiggas gewinnen lässt – um eines Tages völlig auf nachwachsende Rohstoffe verzichten zu können. Biogenes Flüssiggas sei vor diesem Hintergrund auf lange Sicht verfügbar und krisenfest.

Das gilt auch für das Flüssiggasprodukt Futuria Propan, von dem jährlich bis zu 40.000 Tonnen hergestellt werden. Da Futuria Propan chemisch identisch mit herkömmlichem Flüssiggas ist, kann es in derselben Anlagentechnik zum Einsatz kommen und in den gleichen Tanks lagern. Das bedeutet für Kunden, dass der Wechsel vom klassischen Flüssiggas zum Bio-Flüssiggas jederzeit flexibel möglich ist.

Getreidetrocknung in der Bio-Landwirtschaft mit Flüssiggas

Für Christian May passt biogenes Flüssiggas zum Anspruch seines Biohofs in Junkershausen, eine Stunde nördlich von Würzburg. Sein Hof bewirtschaftet 80 Hektar Land, um Getreide, Erbsen und Ackerbohnen in eigener Landwirtschaft als Futter für seine Schweine anzubauen. Bevor die Früchte im Silo eingelagert werden können, müssen sie trocken sein: „Die Ernte darf nicht mehr als 16 Prozent Restfeuchte haben“, erklärt May. So setzt der Biobauer einen Getreidetrockner ein, der indirekt und schonend bei maximal 60 °C trocknet. Die heiße Luft im Getreidetrockner wird mit Futuria Propan erzeugt. Seine hochwertigen Bioprodukte vertreibt Christian May online unter biohof-may.de/online-shop.

Öko-Landwirt Christian May am Domschacht des unterirdischen Flüssiggastanks, in dem das biogene Flüssiggas zur Versorgung seines Heizkessels lagert.

Unter der Erde platziert, ist nur der Domschacht des Flüssiggastanks zu sehen, in dem Futuria Propan gelagert wird.

Für May war der Wechsel zu Futuria Propan Teil eines Neuanfangs. „Teile des Hofes fielen 2015 einem Brand zum Opfer“, berichtet May. „Danach haben wir uns mit dem Wiederaufbau der Ställe, der Getreidelagerung, -reinigung, -trocknung und -aufbereitung und im Zuge dessen auch mit der optimalen Energieform beschäftigt.“ Weil es an dem ländlichen Standort keinen idealen Anschluss an das Erdgasnetz gibt, trockneten die Mays früher, wie vielerorts in der Landwirtschaft üblich, das Futter mithilfe von herkömmlichem Heizöl – „was eigentlich nie mit unserem ökologischen Ansatz vereinbar war. Da kam uns biogenes Flüssiggas als umweltfreundliche Alternative gerade recht.“

So installierte der beauftragte Flüssiggasversorger in unmittelbarer Nähe zur Halle, in der der Trockner steht, einen erdgedeckten Flüssiggastank mit einem Fassungsvermögen von 2,9 Tonnen. In der Erde versteckt, beeinträchtigt der Tank weder die Sicht auf die Landschaft noch ist er Temperaturschwankungen ausgesetzt, die durch Sonneneinstrahlung verursacht werden könnten. Über eine ebenfalls unterirdische Niederdruck-Leitung (50 mbar) gelangt das Flüssiggas vom Tank in den Heizkessel. Die darin erhitzte Luft wird von unten in den Getreidetrockner geleitet, in dem sie hochsteigt und das Futter indirekt trocknet.

 

Bis zu 80 Prozent weniger CO₂-Emissionen

Futuria Propan lässt sich entweder als eigenständiger Brennstoff einsetzen oder herkömmlichem Flüssiggas in beliebiger Menge beimischen. Der exakte Anteil des Energieträgers wird in ein zertifiziertes Massenbilanzsystem eingebucht, das genau dokumentiert, wie hoch der Anteil von Futuria Propan ist, und ermöglicht, das biogene Flüssiggas von der Verwendung bis zurück zur Herstellung zuverlässig und lückenlos zu verfolgen. Die Mays haben sich bei Ihrem Landwirtschaftsbetrieb für die 100-prozentig biogene Variante entschieden: „Wir möchten zeigen, dass es auch andere Möglichkeiten gibt. Indem wir offen sind für neue und zum jetzigen Zeitpunkt vielleicht unbekannte Lösungen, die aber nachhaltig sind.“

Jobst D. Diercks, der damalige Geschäftsführer des Anbieters von Futuria Propan, stellte bereits im Jahr 2020 heraus: „Der Biohof May in Junkershausen ist ein Vorbild. Gerade, weil auf dem Land die Energieversorgung speziell ist: Anders als in Städten sind Haushalte und Betriebe oft nicht an das öffentliche Gasnetz angeschlossen und halten an der alten Ölheizung fest. Die Mays zeigen, dass es anders geht.“ Mit biogenem Flüssiggas könne man die CO2-Emissionen erheblich reduzieren: „Wenn, wie bei den Mays, ausschließlich biogenes Flüssiggas verwendet wird, sind Einsparungen von bis zu 80 Prozent gegenüber herkömmlichem Flüssiggas realistisch. So ist es nicht nur wirtschaftlich, sondern auch beim Klimaschutz ein Vorreiter.“

 

Landwirtschaftsbetriebe profitieren mit Flüssiggas von einem netzunabhängigen Energieträger, der ihnen zahlreiche Vorteile bietet; darunter ein hohes Maß an Versorgungssicherheit und eine sichere Verwendung. Durch die biogene Variante sind Flüssiggasanlagen, die aktuell genutzt werden, schon heute bereit für die Zukunft – bei deutlichen CO2-Einsparungen gegenüber dem Betrieb mit herkömmlichem Flüssiggas und einer Befreiung von der CO2-Bepreisung.

Wollen Sie sich (Bio-)Flüssiggas und seine Vorteile für die umfassende Energieversorgung Ihres Landwirtschaftsbetriebs sichern? Dann nehmen Sie jetzt Kontakt mit uns auf: per E-Mail an info@fluessiggas.de oder telefonisch unter 02151 – 917 3029.

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