Blick in das Zimmer einer Altbauwohnung mit Heizkörper unter dem Fenster.

Welche Heizung für Altbau? Die besten Optionen

Geringere Heizkosten, mehr Klimafreundlichkeit, Erfüllung gesetzlicher Vorgaben: ein Heizungstausch kann sinnvoll sein. Welche Optionen haben Modernisierer – und welche ist die beste Heizung für den Altbau? Wir stellen Ihnen einige Lösungen vor; allen voran die Gas-Brennwertheizung mit (Bio-)Flüssiggas für eine netzunabhängige Versorgung mit Zukunft.

Altbau heizen: die größten Herausforderungen

Wann gilt mein Haus als Altbau?

 

Es ist nicht offiziell definiert, ab wann ein Gebäude als Altbau gilt. Im Mietrecht wird festgelegt, dass Gebäude mit einem Baujahr bis 1949 als Altbauten gelten. Das Einkommensteuerrecht hingegen zählt Gebäude mit einem Baujahr bis 1924 als offiziellen Altbau.

Viele Architekten identifizieren ein Gebäude dann als Altbau, wenn es bestimmte Baumerkmale aufweist; typisch für Häuser, die Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut wurden. Einige dieser Eigenschaften sind:

  • Hohe Decken (Deckenhöhen zwischen 3 und 4,5 Meter)
  • Dielenböden oder alte Parkettböden
  • Vorhandensein kleiner (Speise-)Kammern
  • Verzierungen mit Stuck
  • Einfach- oder Doppelkastenfenster

 

Welche Herausforderungen gibt es beim Heizen im Altbau?

Die spezifischen baulichen Eigenschaften von Altbauten sind mit besonderen Herausforderungen beim Heizen verbunden. Altbauten weisen wegen ihrer veralteten Baumaterialien und -techniken oft eine schlechtere Wärmedämmung auf als neue Gebäude. Das gilt besonders für Objekte, an denen keine regelmäßigen Sanierungsmaßnahmen durchgeführt wurden.

Meist geht deshalb ein wesentlicher Teil der produzierten Heizwärme über die Wände verloren. Das führt auch dazu, dass besonders Außenwände in der kalten Jahreszeit sehr kühl sind. Auch ältere Fenster und Türen können zum Problem für den Wärmebedarf eines Gebäudes werden: Wenn sie nicht durch neue ausgetauscht werden, kann auch hier viel Wärme entweichen. Herrscht dazu noch eine hohe Luftfeuchtigkeit innerhalb des Wohnraumes, dann ist das Risiko sehr hoch, dass sich Schimmel an den Wänden absetzen kann.

Bei ineffizient beheizten Altbauten gelangt der größte Teil der verlorenen Wärme zwar durch unzureichende Dämmung nach Außen, aber auch andere Faktoren nehmen Einfluss auf die Innenraumtemperatur. Es wird etwa mehr Energie zum Beheizen von Räumen mit hohen Decken benötigt, da die erwärmte Luft nach oben steigt – die Temperaturen im unteren Bereich der Räume sind dadurch spürbar niedriger. In solchen Fällen kann eine Anregung der Luftzirkulation zum Beispiel durch einen Deckenventilator helfen.

Auf unserer Seite Heizung für Mehrfamilienhaus: Optionen im Überblick zeigen wir Ihnen die Heiz-Herausforderungen speziell in Bestands-Mehrfamilienhäusern.

 

 

Heizung für Altbau: die wichtigsten Optionen

 

Welche gesetzlichen Vorgaben muss die Heizung für Altbau erfüllen?

Die Art der Heizung bzw. der Energie, die für eine Modernisierung im Altbau infrage kommt, wird im Gebäudeenergiegesetz (GEG; oft Heizungsgesetz genannt) definiert. Insgesamt zielen die Regelungen des GEG auf die Einbindung erneuerbarer Energien – doch inwieweit das bei einer Heizung im Altbau berücksichtigt werden muss, hängt insbesondere von dem Vorliegen einer Wärmeplanung der Kommune ab, in der das Gebäude liegt. Einen Überblick über die verschiedenen Bedingungen geben wir Ihnen auf unserer Seite Gebäudeenergiegesetz (GEG) 2023 Änderungen: Umsetzung und Wärmeplanung.

Demnach kann beispielsweise eine neue Gas-Brennwertheizung die Anforderungen des GEG erfüllen.

 

Welche Heizung für Altbau kommt infrage?

Es gibt verschiedene Arten von Heiztechnik, die für einen Altbau infrage kommen – jede davon mit eigenen Vorteilen und Nachteilen:

 

Gasheizung

Die meisten Gasheizungen werden mit Erdgas betrieben. Als Alternative bietet sich Flüssiggas an, das per Tankwagen zum Kunden geliefert wird und somit unabhängig von einer Anbindung an das Erdgasnetz ist. Dabei war Flüssiggas bezogen auf den Energiegehalt bzw. die Kilowattstunde in den letzten zwei Jahren im Schnitt sogar günstiger als Erdgas (Stand: April 2024; mehr darüber erfahren Sie auf unserer Seite Gaspreisentwicklung: Erdgas- vs. Flüssiggaspreise). Auch mit Blick auf eine höhere Zukunftssicherheit kann sich kann sich der Wechsel von Erdgas zu Flüssiggas lohnen: So bieten schon jetzt mehrere Flüssiggasanbieter ihren Kunden eine biogene Variante des Energieträgers, mit der die Pflichten zur Nutzung erneuerbarer Energien nach GEG besonders einfach erfüllt werden können.

Weitere Informationen über das Heizen mit Flüssiggas und die entsprechende Heiztechnik erhalten Sie auf den folgenden Seiten:

 

Pelletheizung

Sie wird gemäß dem eingesetzten Energieträger auch als Holzheizung bezeichnet und eignet sich, die Vorgaben des GEGs zu erfüllen. Grundvoraussetzungen für die Nutzung dieser Heiztechnik sind ein ausreichend trockener Lagerraum für die Bevorratung der Pellets bzw. separater Gewebetank sowie die Bereitschaft, regelmäßig die anfallende Asche zu entsorgen. Zudem sollten auch die – im Vergleich zu anderen Heizungsarten – hohen Investitions- und Wartungskosten bedacht werden.

 

Wärmepumpe

Für diese Heizungsart sprich die kostenlose Nutzung von Umweltwärme. Als Antriebsenergie wird jedoch eine andere Energieform genutzt – je nach Modell Strom (Elektrowärmepumpe) oder Gas (Erdgas oder Flüssiggas, Gaswärmepumpe).

Gerade die Verwendung von Strom kann hohe Heizkosten verursachen, da der Preis für die Kilowattstunde gerade im Vergleich zum Flüssiggaspreis in der Vergangenheit sehr hoch lag. Für den effizienten Betrieb einer Wärmepumpe im Altbau sollte dieser idealerweise über Fußbodenheizungen verfügen, da diese eine niedrigere Vorlauftemperatur benötigen als Heizkörper, und zudem wärmegedämmt sein. Da viele Altbauten nicht oder nur teilweise wärmegedämmt sind, müssen eventuell hohe Kosten für die entsprechenden Umfeldmaßnahmen eingeplant werden,

Auch zum Thema Wärmepumpe bieten wir Ihnen diverse Seiten, auf denen Sie mehr über die Heiztechnik erfahren:

 

Solarthermieanlage

Für die Nutzung von Sonnenenergie zur Wärmeversorgung muss der Altbau einige bauliche Voraussetzungen erfüllen. So sollte es sich zur idealen Platzierung beim Dach um ein Flachdach handeln oder um ein Dach mit 90 Grad Neigung und einer Ausrichtung nach Süden – in jeden Fall ohne Verschattung. Für die sichere Installation der Kollektoren auf dem Dach nach Arbeitsschutzgesetz kann die Aufstellung eines Baugerüsts erforderlich sein; das bringt entsprechende Mehrkosten mit sich.

 

Hybridheizung

Für diese Heizlösung werden zwei Heizungsanlagen miteinander kombiniert. Dank intelligenter Steuerungstechnik wird diejenige Energieform zur Wärmeerzeugung bevorzugt, die günstiger ist, sofern sie gerade zur Verfügung steht – zum Beispiel kostenlose Sonnenergie bei einer Solarthermieanlage oder Umweltwärme, die von einer Wärmepumpe genutzt wird.

Der größte Vorteil einer Hybridheizung ist die hohe Versorgungssicherheit, die sie ihren Nutzern bietet. Die Kombination beispielsweise mit einer Gas-Brennwerttherme sorgt für eine witterungsunabhängige Wärmeversorgung. Ob die Investition in hybride Heiztechnik sinnvoll ist, erfahren Sie auf unserer Seite Gas-Hybridheizung: In diesen Fällen lohnt sie sich.

 

Ölheizung

Der wesentliche Vorteil von Ölheizungen ist, dass der Brennstoff Heizöl – ebenso wie Flüssiggas – per Tankwagen geliefert wird. Somit ist die Ölheizung eine Alternative für Gebäude, die nicht über einen Anschluss an das Erdgas- oder ein Fern- bzw. Nahwärmenetz verfügen. Diverse Gründe sprechen jedoch gegen eine neue Ölheizung: Zum Beispiel ist Heizöl im Verlauf seit 2020 deutlich teurer geworden – nicht zuletzt wegen seiner vergleichsweise hohen CO2-Emissionen, die zu einer entsprechenden CO2-Bepreisung führen. Zudem ist die Pflicht zur Nutzung erneuerbarer Energieträger nach GEG allein mit Bio-Heizöl kaum zu erfüllen: zum einen wegen seiner begrenzten Verfügbarkeit, zum anderen, da selbst Bio-Öl üblicherweise nur zu 5 bis 10 % biogenen Ursprungs ist und zum restlichen Teil aus fossilem Heizöl besteht.

Wir haben einige Seiten für Sie zusammengestellt, auf denen Sie mehr über das Heizen mit Öl und sinnvollere Alternativen erfahren:

 

Von welchen Faktoren hängt die beste Heizung für Altbau ab?

Es gibt keine einheitliche Heizlösung, die als beste Heizung für Altbau in jedem Gebäude gesehen werden kann. Die ideale Heizlösung hängt von den individuellen baulichen Voraussetzungen des eigenen Hauses ab. Um herauszufinden, welche Heizung sich für Ihr Gebäude gut eignet, sollten Sie sich vor dem Heizungsaustausch einige Fragen zu diesen Voraussetzungen stellen:

  • In welchem energetischen Zustand befindet sich mein Gebäude?
  • Welchen Wärmebedarf hat mein Gebäude?
  • Ist mein Gebäude gut gedämmt? (Hat es zum Beispiel eine Wärmeschutzverglasung, wurde die Fassade in den letzten Jahren erneuert, wurden Fenster und Türen ausgetauscht?)
  • Wie viel Platz ist in meinem Haus / auf meinem Grundstück frei? (Besteht die Möglichkeit, eine neue Heizung im Keller zu installieren? Kann ich einen Flüssiggastank auf meinem Grundstück platzieren?)
  • Welche Brennstoffe kann ich an meinem Standort beziehen? (Verfügt mein Gebäude über einen Zugang zum Erdgasnetz / zu einem Fern-Nachwärmenetz – auch in Zukunft?)
  • Wie funktioniert meine bisherige Heizung?
  • Muss mein Gebäude teilweise oder komplett modernisiert werden?

 

 

Günstige, bewährte Heizung für Altbau mit Flüssiggas

 

Flüssiggasbetriebene Gas-Brennwertheizung

Eine flüssiggasbetriebene Gas-Brennwertheizung ist eine günstige und schnelle Möglichkeit für die Heizungsmodernisierung im Altbau. Dank eines Wirkungsgrades von bis zu 98 % ist diese Heizlösung dazu noch besonders effektiv. Ein großer Vorteil der Gasbrennwertheizung ist, dass ihre Anschaffung meist vergleichsweise wenig kostet. Außerdem können bereits installierte Heizkörper und andere Teile der Heizinfrastruktur teilweise übernommen werden. Beim Umstieg fallen oft nur kleine Sanierungsarbeiten an, zum Beispiel die Sanierung des Schornsteins. Natürlich rentiert es sich langfristig, das betroffene Gebäude zeitgemäß zu sanieren – das ist für die Nutzung einer Gas-Brennwertheizung jedoch keine Voraussetzung.

Mit dem Energieträger Flüssiggas können auch ältere Gebäude effektiv und kostengünstig beheizt werden. Es wird bei Bedarf per Tankwagen geliefert und auf dem eigenen Grundstück gelagert. Mit Flüssiggas bleiben seine Nutzer zuverlässig versorgt – völlig unabhängig von der Versorgung mit Erdgas, da es sich hierbei um einen anderen Energieträger handelt. Ein Wechsel von Erdgas auf Flüssiggas ist unkompliziert möglich.

Dazu kann eine flüssiggasbetriebene Gasbrennwertheizung auch problemlos in Kombination mit erneuerbaren Energien als Gas-Hybridheizung eingesetzt werden.

Besonders im Vergleich zu Ölheizungen, die oft in Bestandsbauten genutzt werden, bietet die Flüssiggasheizung einige Vorteile. Beispielsweise verursacht sie deutlich weniger CO2-Emissionen, es entstehen kaum Ruß oder Asche und dazu auch kein Feinstaub. Mehr zum Wechsel von einer Öl- auf eine Flüssiggasheizung erfahren Sie auf unserer Seite Alternative zur Ölheizung: Heizungsarten, Kosten und mehr.

 

Noch mehr CO2 einsparen: mit Bio-Flüssiggas

Eine besonders umweltfreundliche und zukunftsorientierte Lösung ist die Nutzung von Bio-Flüssiggas als Energieträger für die Gas-Brennwertheizung. Biogenes Flüssiggas wird vorwiegend aus nachwachsenden Rohstoffen produziert; künftig soll es sogar zu 100 % aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt werden. Abhängig von den eingesetzten Stoffen können im Vergleich zu konventionellem Flüssiggas 40 bis 90 Prozent CO2-Emissionen eingespart werden.

Ausführliche Informationen über flüssiggasbetriebene Heizungen finden Sie auf unserer Seite Heizen mit Flüssiggas: alle Vorteile im Überblick.

 

 

Kosten für eine Heizungsmodernisierung

Die Kosten für eine Heizungsmodernisierung hängen vom Energieträger, dem energetischen Zustand des Gebäudes, möglichen Fördergeldern und weiteren Faktoren ab. Die Installation einiger Heizlösungen erfordert größere Investitionen von mehreren Zehntausend Euro, andere wiederum sind deutlich günstiger. So kostet der Wechsel von einer Ölheizung zu einer Gasbrennwertheizung nur etwa 6.000 Euro, während bei einem Wechsel zum Blockheizkraftwerk mit bis zu 40.000 Euro gerechnet werden sollte.

Es ist ratsam, sich vor der Modernisierung darüber zu informieren, welche Geräte und Anpassungen komplett selbst bezahlt werden müssen. Beispielsweise können bei einem Wechsel zur Flüssiggasheizung zusätzlich Kosten gespart werden, wenn der Tank nicht selbst gekauft wird: Einige Flüssiggasanbieter bieten Flüssiggastanks auch im Mietmodell an.

 

Unser Fazit:

Eine Heizungsmodernisierung kann im Altbau helfen, die Energiekosten drastisch zu senken. Die beste Lösung ist dabei abhängig von den baulichen und standortbezogenen Voraussetzungen des Gebäudes. Unsere Empfehlung für eine zuverlässige und Energielösung im Altbau ist der Wechsel zu einer Flüssiggasheizung oder ihre Kombination mit einer Heiztechnik wie einer Wärmepumpe oder Solarthermieanlage (Gas-Hybridheizung).

Möchten Sie Ihren Altbau mit konventionellem oder biogenem Flüssiggas beheizen? Dann nehmen Sie gern Kontakt mit uns auf: per E-Mail an info@fluessiggas.de oder telefonisch unter 02151 – 917 3029.

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