Warum ist Heizkosten Berechnen wichtig?
Die privaten Haushalte in Deutschland verwenden mehr als zwei Drittel ihres Endenergieverbrauchs zum Heizen. Die Kosten dafür sind innerhalb des Jahres 2022 stark gestiegen – nachfolgend die Entwicklung des Erdgaspreises als Beispiel:

Verbraucherpreisindex Erdgas (ohne Umlage) | 2015 = 100 | Quelle: Daten zur Energiepreisentwicklung © Statistisches Bundesamt (Destatis), 2023
Gerade in Zeiten starker Preissteigerungen wollen viele Verbraucher genau wissen, wie hoch ihre Fixkosten sind. Die Berechnung der Heizkosten kann Klarheit über einen der größten regelmäßigen Ausgabenbereiche schaffen und bringt darüber hinaus weitere Vorteile:
Modernisierungsbedarf aufdecken
Bei Bestandsgebäuden können hohe Heizkosten ein Zeichen dafür sein, dass sich eine Modernisierung lohnt – zum Beispiel eine Dämmung der Gebäudehülle oder der Austausch von Fenstern und Türen. Dadurch geht weniger Heizwärme verloren, wodurch auch die Heizkosten sinken.
Zu Wechsel des Energieträgers anregen
Heizkosten können sich auch durch einen Wechsel des bisherigen Energieträgers senken lassen. So ist Heizöl aktuell teurer als Flüssiggas (Quelle: brennstoffboerse.de, Stand: 15. August 2023), das ebenso unabhängig von Leitungen per Tankwagen geliefert wird. Wer zu einer Heizlösung wechseln will, die erneuerbare Energien nutzt, sollte die Kosten für die Investition im Blick haben: Die Installation einer Wärmepumpe zum Beispiel erfordert gerade bei Altbauten oft umfangreiche Umfeldmaßnahmen, welche die Kosten für die Anschaffung des Gerätes sogar übersteigen können. Mehr dazu erfahren Sie auf unserer Seite Wärmepumpe im Altbau: nur in diesen Fällen sinnvoll.
Wahl einer Heizlösung unterstützen
Die Berechnung von Heizkosten kann auch als Prognose genutzt werden: Wer neu bauen will, kann bereits vorab die Heizkosten bei verschiedenen Heizlösungen durchspielen.
Welche Faktoren beeinflussen die Heizkosten?
Die Höhe der Heizkosten bemisst sich nicht allein am aktuellen Preis für den genutzten Energieträger; darüber hinaus spielen viele verschiedene weitere Faktoren eine Rolle.
Heizung: Kosten für den Energieträger
Da die Heizkosten wesentlich durch den Preis für den zum Heizen genutzten Energieträger bestimmt werden, ist dieser für das rechnen unabdingbar. In Bezug auf fossile Energieträger wie Heizöl, Erdgas und konventionelles Flüssiggas lassen sich hier zwei Entwicklungen ausmachen:
- Der Anstieg der CO2-Bepreisung sorgt bis 2025 für schrittweise Preissteigerungen. Mehr dazu erfahren Sie auf unserer Seite Gaspreiserhöhung 2021: Jetzt gilt die CO2-Bepreisung. Das betrifft zum Beispiel biogenes Flüssiggas in geringerem Maße, weil dessen Gebrauch weniger CO2 freisetzt als fossile Energieträger.
- Nachdem die Preise für fossile Energieträger seit Beginn des Kriegs in der Ukraine 2022 stark gestiegen waren, hat sich die Preislage inzwischen wieder entspannt.
Trotz dieser gemeinsamen Trends unterscheiden sich die Preise für die fossilen Energieträger allerdings auch untereinander, sodass sich ein Wechsel beispielsweise von Erdgas zu Flüssiggas lohnen kann. Um Ihr Sparpotenzial zu ermitteln, nutzen Sie gerne unseren praktischen Gaspreis-Rechner.
Bei Heizungsanlagen, die allein mit kostenlos verfügbarer Sonnenenergie (Solarthermie) oder Umweltwärme (Wärmepumpe) betrieben werden, erübrigt sich die Frage nach den Kosten für den Energieträger. Interessierte sollten hierbei stattdessen ein besonderes Augenmerk auf die Kosten für die Anschaffung der entsprechenden Heizungsanlage und die Umsetzung notwendiger Umfeldmaßnahmen legen.
Haus: Größe, Dämmung und mehr
Bei der Ermittlung von Heizkosten sollte auch das Gebäude betrachtet werden, das beheizt wird, bzw. dessen Wärmebedarf. Hierfür ist zum Beispiel relevant, wie groß die zu beheizende Fläche ist, über wie viele Außenwände das Gebäude verfügt und inwieweit eine Wärmedämmung vorhanden ist.
Warmwasserbereitung, Lüftungstechnik und Sonstiges: relevant fürs Heizkosten Berechnen?
Wenn die Warmwasserbereitung des Gebäudes nicht durch die Heiztherme, sondern per Durchlauferhitzer geleistet wird, fließt sie nicht in die Heizkostenberechnung ein. Das gilt auch für die Lüftungstechnik, sofern vorhanden.
Auch die individuellen Heizgewohnheiten beeinflussen die Heizkosten. Wie stark werden die Räume beheizt? Werden die Heizkörper heruntergedreht, wenn niemand im Haus ist? Und wie wird gelüftet? Mit dem richtigen Heizverhalten lassen sich bewusst Heizkosten sparen.
Welche Richtwerte gibt es für Heizkosten?
Viele Verbraucher wollen wissen, ob ihre Heizkosten im Vergleich mit denen anderer Verbraucher zu hoch sind oder sich in einem vertretbaren Rahmen befinden. Dazu sind Durchschnitts- bzw. Richtwerte nötig.
Eine erste grobe Orientierung zu den Heizkosten eines Gebäudes kann sein Energieausweis liefern: