Was ist eine Gaswärmepumpe?
Eine Gaswärmepumpe verbindet Gas-Brennwerttechnik – betrieben durch Erdgas oder Flüssiggas – mit der Nutzung von Umweltwärme in einem Gerät. Je mehr erneuerbare Energien eingesetzt werden, desto geringer ist der Gasverbrauch – und mit dem Primärenergiebedarf sinken auch die Kosten im laufenden Betrieb. Verglichen mit konventionellen Wärmeerzeugern reduzieren sich die CO2-Emissionen um bis zu 30 %. Gaswärmepumpen sind außerdem extrem vielseitig einsetzbar und können nicht nur Wärme, sondern auch Kälte beispielsweise für die Klimatisierung im Sommer erzeugen.
Dabei sind drei verschiedene Technologien am Markt verfügbar, die sich insbesondere in der Funktionsweise des eingebauten Verdichters technisch unterscheiden:
Gasmotorwärmepumpe
Bei dieser Art der Gaswärmepumpe stammt die mechanische Energie für den Druckaufbau im Verdichter aus einem gasbetriebenen Verbrennungsmotor. Der Nutzer profitiert hierbei im Vergleich zum Elektromotor unter anderem davon, dass die Kilowattstunde Gas deutlich günstiger ist als eine Kilowattstunde Strom. Der Prozess wird zusätzlich durch die Verbrennungswärme unterstützt, die durch die Arbeit des Motors erzeugt wird.
Gas-Absorptions-Wärmepumpe
Hier funktioniert der Verdichter im Gegensatz zur Gasmotorwärmepumpe nicht mechanisch, sondern durch Hitze/Kälte: Das gasförmige Kältemittel wird durch ein flüssiges Lösungsmittel aufgenommen, dadurch steigt die Temperatur. Durch Erhitzung, die durch die Verbrennung von Erdgas oder Flüssiggas hervorgerufen wird, wird das Kältemittel aus der Lösung herausgelöst. Ein Vorteil der Technik liegt in der geringen Anzahl mechanisch bewegter Teile, deshalb sind die Geräte nahezu wartungsfrei.
Thermodynamische Gaswärmepumpe
Bei dieser Version wird das Kältemittel im Kompressor durch Verbrennung des Energieträgers direkt erhitzt, bewegt dadurch drei Verdrängerkolben und aktiviert somit den Wärmepumpenkreislauf. Diese innovative Technologie wird von der Firma Boostheat verfolgt.
Welche Vorteile hat die gasbetriebene Wärmepumpe?
Gaswärmepumpen vereinen nachhaltige Umweltwärme und bewährte Brennwerttechnik in einem effizienten Gerät. Verschiedene Hersteller – darunter auch namhafte wie Buderus und Panasonic – bieten eine Bandbreite an Modellen mit einem großen Spektrum von Anschlussleistungen. Dadurch kann die Technologie sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich für Wärme und Kälte eingesetzt werden. Der Betrieb mit Flüssiggas statt Erdgas eröffnet einen weiteren Vorteil: ein hohes Maß an Unabhängigkeit – zum einen, weil es nicht über Pipelines transportiert, sondern durch Schiffe und Tankwagen zum Kunden geliefert wird, zum anderen, da es vor allem aus dem Nordseeraum stammt und die Versorgung somit in deutlich geringerem Maß von Krisen in anderen Ländern beeinflusst wird. Darüber hinaus kann Flüssiggas – abhängig vom Anbieter und der Abnahmemenge – günstiger sein als Erdgas. Um das mit wenigen Angaben herauszufinden, nutzen Sie einfach unseren Gaspreis-Rechner.
Kann ich eine Gaswärmepumpe im Neubau verwenden?
Ja. Mit einer Gaswärmepumpe kann die Pflicht zur Nutzung erneuerbarer Energien nach Gebäudeenergiegesetz (GEG) erfüllt werden, sofern sie mindestens 50 % des Gesamtenergiebedarfs für die Bereitstellung von Wärme und Kälte liefert.
Kann ich eine Gaswärmepumpe im Bestandsgebäude verwenden?
Ja, die nachträgliche Installation einer Gaswärmepumpe bei bestehenden Gebäuden ist eine gute Option zur einfachen Sanierung der bisherigen Heizungsanlage. Dabei kann sogar das bereits vorhandene System zur Wärmeverteilung und -übergabe – also auch Fußbodenheizungen oder Heizkörper – zu einem großen Teil bestehen bleiben. Das reduziert den Aufwand und die Investitionskosten.
Zwar arbeiten Gaswärmepumpen in Systemen mit Niedertemperaturheizkreisen mit den höchsten Wirkungsgraden, aber es können auch Temperaturen von über 60 °C erzeugt werden, zum Beispiel für die Warmwasserbereitung in Mehrfamilienhäusern.
Welche Hersteller bieten gasbetriebene Wärmepumpen?
Welche Modelle gibt es?
Inzwischen gibt es viele verschiedene Wärmepumpen, die mit Erdgas oder Flüssiggas betrieben werden. Im Folgenden zeigen wir Ihnen einen Ausschnitt der aktuellen Modelle, die in Deutschland verfügbar sind, mit ihrem jeweiligen Leistungsbereich: